Am 25. Mai ist Jean-Louis Murat gestorben, an einer Lungenembolie und völlig unerwartet. J.L. Murat war keiner, der für irgendeine "Richtung" im Chanson, in der französischen Popmusik stand, sondern immer außerhalb, und genau darüber - das kann man getrost jetzt schon sagen - war er einer der bedeutendsten Chanson-Sänger und -Macher der letzten 30 Jahre. Seine Auvergne hat er nie wirklich verlassen, aber immer war er auch da, wo gute Musik entstand, PJ Harvey hat auf einem seiner Alben mitgespielt, als sie noch kaum jemand kannte, Calexico hat er zum ersten Mal nach Europa geholt. Aber bekannt geworden ist er über die Geräusche, die er in den Wäldern, an den Bächen der Auvergne seiner Kindheit selbst aufgenommen und mit irritierend melancholischen Melodien kombiniert hat. Da war er schon Mitte 30 und seine Geschichte begann doch erst…
Kein Nachruf in diesem Nachtclub, sondern Fragmente der Erinnerung. Ganz sicher nicht zum letzten Mal.
Außerdem Musik von der EP, mit dem sich die Pariser Underground-"Coopérative" La Souterraine definitv zum Label erklärt (Neniu: "3 Chansons"), von Mylène Farmer, die gerade auf "Nevermore"-Tournee in Frankreich ist, von der Frankokanadierin Rosie Valland und von …Jean-Louis Murat, encore.