Ein gebasteltes Smartphone mit einem Herz auf dem Display. © go2 / photocase.de Foto: go2 / photocase.de

Online-Dating: So schützt ihr euch vor Fake-Profilen

Stand: 12.09.2022 23:48 Uhr

Immer mehr Menschen suchen online nach der großen Liebe. Dabei kann man aber auch auf Betrüger stoßen. Wie man Fake-Profile erkennt und sich schützt.

von Elisa Brüning

Die große Liebe finden – ein Wunsch, den wohl die meisten von uns hegen. Und dank Dating-Portalen wie Tinder, Parship, Bumble und Co. ist diese scheinbar nur wenige Klicks entfernt. Was das Kennenlernen erleichtert, und immerhin jedem zweiten Nutzer von Online-Datingplattformen schon einmal zu einer kurz- oder langfristigen Liaison verholfen hat, hat aber auch seine Schattenseiten. Was nämlich, wenn sich das vermeintliche Traum-Match plötzlich als Fake herausstellt und Nutzern im schlimmsten Fall mit der fiesen Masche das Geld aus den Taschen zieht?

Catfishing – wenn es nicht das ist, wonach es aussieht

Sich auf Dating-Profilen als jemand ausgeben, der man gar nicht wirklich ist, das nennt sich in der Cyberwelt „Catfishing“. Der Begriff ist inspiriert von einer Fang-Technik beim Kabeljau-Fischen – der „Catfish“ (übersetzt „Wels“) wird beim Kabeljau-Fang eingesetzt, um diesem vorzumachen, er befände sich noch im freien Meer, und ihn so anzulocken. Ähnlich verhält es sich beim Dating – der vermeintlich gute Fang könnte sich am Ende als „Catfish“, also als Schwindler, entpuppen. Die Hürden für die Online-Betrüger sind niedrig – immerhin sind Unwahrheiten im Internet nur schwer zu enttarnen.

Vorsicht vor Online-Betrügern

In extremen Fällen bleibt es nicht beim unverbindlichen Chat und einem enttäuschenden Date, wenn der Date-Partner plötzlich ganz anders aussieht oder ist als gedacht. Nämlich dann, wenn Nutzer Opfer von so genannten Romance Scammern werden – die digitale Form der Heiratsschwindler. Was das bedeutet, ging im Februar 2022 dank der Netflix-Dokumentation „Der Tinder-Schwindler“ um die Welt.

Internet-Betrüger, wie der Tinder Schwindler Simon Leviev (Geburtsname: Shimon Hayut), umgarnen ihre Opfer, die sie online auf Dating-Plattformen kennenlernen und täuschen echte Gefühle vor. Zukunftspläne werden geschmiedet, Treffen vereinbart und die Betroffenen schwelgen im süßen Gedanken, die wahre Liebe gefunden zu haben. Dann kommt es bei dem Match häufig zu einer Kette aus Notsituationen. Die Kreditkarte ist abhandengekommen, Familienmitglieder angeblich krank oder Wertgegenstände gestohlen worden. Der Love Scammer bittet um Geld, erst nur wenig, dann immer mehr. Und die Opfer überweisen – blind vor Liebe – ihrem Vermeintlichen Liebhaber oft große Summen.

Tipps, um Fake-Profile zu erkennen und sich vor Online-Betrügern zu schützen

Wie sollte man nun vorgehen, um auf einer der über 2.500 Dating-Plattformen und Apps in Deutschland, nicht an einen Love Scammer zu geraten?

Fake Profile im Netz erkennen und sich vor ihnen schützen:

  • Per Bilder-Rückwärts-Suche lassen sich Fake-Bilder und Stock-Fotos enttarnen. Machen Sie dafür einen Screenshot des Bildes und laden Sie das Bild von Ihrem Match in der Google Suchzeile hoch. In den Ergebnissen sehen Sie, wo das Foto überall benutzt wurde.
  • Auch alle anderen Informationen, wie den Namen oder die Telefonnummer, sollten Sie per Google überprüfen.
  • Bei einigen Plattformen, wie Tinder, lassen sich Profile verifizieren. Achten Sie auf Profile mit Verifizierungs-Haken.
  • Hinter Nutzern, die dauer-online sind und sehr schnell antworten, könnten „Love Scammer“ stecken. In professionellen Fällen stecken dahinter nämlich keine Menschen, sondern Bots.
  • Wenige Fotos in den Dating-Profilen oder Bilder, auf denen die Person auf den zweiten Blick uneinheitlich aussieht, deuten auf einen Fake hin.
  • Jemand, der ohne ein Treffen eine ernsthafte Beziehung eingehen möchte, ist vermutlich ein Betrüger.
  • Fake-Profile sind selten mit anderen Social-Media-Accounts, wie Instagram oder Spotify, vernetzt.
  • Fehlende Umlaute oder falsch geschriebene Wörter in den Chats können Hinweise auf Bots sein.
  • Bleiben Sie auf der Plattform: Dating-Betrüger bevorzugen es häufig, die Konversation schnell von der Dating-Plattform auf ein anderes Medium zu verlegen.
  • Geben Sie keine intimen, vertraulichen Informationen oder Konto-Informationen heraus.
  • Fragen Sie selbst nach einer Verifikation – Sie können Ihr Match beispielsweise um ein verifizierendes Foto oder einen Videoanruf bitten. Wenn das Match der Bitte ausweicht, sollten Sie skeptisch werden.
  • Gehen Sie in sich, wenn das Match zu gut scheint, um wahr zu sein, ist es das eventuell auch.
  • Verschicken Sie niemals Geld oder Wertgegenstände!
  • Grundsätzlich verbieten Plattformen wie Tinder oder Bumble es Nutzern, sich als jemand Drittes auszugeben. Sollte Ihnen ein Fake-Profil auffallen, melden Sie dies der Plattform.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 | Der NDR 2 Morgen | 12.09.2022 | 06:00 Uhr

Zwei gebastelte Smartphone zeigen jeweils ein halbes Herz und ergeben so ein ganzes Herz. © Marie Maerz / photocase.de Foto: Marie Maerz / photocase.de

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