Ein Junge sitzt an seinem Tisch beim Homeschooling. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild Foto:  Stephan Schulz
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AUDIO: Bewegungsmangel hat sich in der Pandemie verschärft (1 Min)

Studie: Schulkinder bewegen sich zu wenig

Stand: 25.09.2022 15:36 Uhr

Die Corona-Pandemie hat den Bewegungsmangel bei Kindern offenbar verschärft. Das ergab eine Befragung des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel im Auftrag der Krankenkasse DAK.

Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hatte im vergangenen Schuljahr fast 18.000 Schulkinder aus den Klassenstufen fünf bis zehn in 13 Bundesländern befragt. Dabei kamen die Forscherinnen und Forscher zu dem Ergebnis, dass 68 Prozent aller befragten Mädchen und Jungen sich weniger als 90 Minuten am Tag bewegen. 38 Prozent berichteten von weniger Sport in den vergangenen zwei Schuljahren. Im Schnitt verbringen Schulkinder laut Studie mehr als zwölf Stunden täglich im Sitzen.

Mindestens 90 Minuten Bewegung am Tag

Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt, dass Kinder und Jugendliche sich täglich mindestens 90 Minuten bewegen sollten. Dazu gehören etwa auch der Fußweg zur Schule oder das Treppensteigen im Schulgebäude, mindestens 30 Minuten sollten aber durch sportliche Aktivitäten, zum Beispiel in einem Verein, abgedeckt werden. Durch Corona fielen aber viele Bewegungsmöglichkeiten weg, weil Schülerinnen und Schüler zu Hause unterrichtet wurden und Freizeiteinrichtungen geschlossen waren.

Soziale Herkunft beeinflusst Gesundheit

Studienleiter Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord in Kiel betonte, dass sich besonders diejenigen Schulkinder weniger bewegt hätten, die ohnehin schon früher nicht aktiv genug gewesen seien. Das sind oftmals Kinder aus sozial benachteiligten Schichten. "Es zeigt sich erneut, dass die gesundheitsgefährdende Bewegungsarmut in Deutschland eine deutliche soziale Komponente hat", sagte Hanewinkel. Den Ergebnissen der Studie zu Folge ist der Anteil der Kinder, die sich ausreichend bewegen, bei sozial Benachteiligten besonders stark von 27 auf 22 Prozent gesunken.

Der Vorstandschef der DAK, Andreas Storm, bezeichnete Bewegungsmangel als alarmierend. Das Gesundheitsrisiko werde oft unterschätzt. "Wir müssen es uns zur Aufgabe machen, Freude an Bewegung wieder zu befördern und langes Sitzen zu verhindern", sagte er.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 25.09.2022 | 10:00 Uhr

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