Erste Heuler ausgewildert: Paul und Friso auf eigenen Flossen
Die Seehundstation Friedrichskoog hat am Montag die ersten Heuler der Saison an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste ausgewildert. Paul und Friso waren beide Ende Mai im Alter von zwei bis drei Tagen in die Station aufgenommen worden.
Nun entdecken die jungen Seehunde die Freiheit. Der eine etwas skeptisch, der andere etwas mutiger. Paul sei bei der Auswilderung in Elpersbüttel (Kreis Dithmarschen) etwas zögerlich gewesen und habe sich zunächst wieder in Richtung der Menschen orientiert, hieß es von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Seehundstation. Friso dagegen glitt vergleichsweise zügig ins Wasser.
Heuler sind ganz junge Seehunde, die während der Säugezeit dauerhaft ihre Mutter verloren haben. Sie sind unter anderem an ihren Lauten erkennbar. Nach Angaben der Seehundstation war Paul am 29. Mai auf der Insel Pellworm gefunden worden. Er wog nur 8,3 Kilogramm. Der einen Tag später gefundene Friso wog 500 Gramm mehr. Mittlerweile haben sie das Mindest-Auswilderungs-Gewicht von 25 Kilogramm überschritten.
Wer einen Heuler sieht: Nicht anfassen!
In diesem Jahr wurden bislang 185 Seehund-Heuler zur Aufzucht in der Seehundstation Friedrichskoog aufgenommen. Eine Trennung von der Mutter könne durch Sommerstürme, Krankheit oder Tod der Mutter, aber auch durch menschenbedingte Störungen an den Wurfplätzen, zustande kommen. Zwar neige sich die Hauptgeburtszeit dem Ende zu, es würden aber noch Robben auf den Sandbänken geboren, die Ruhe bräuchten, hieß es aus der Station. Wer eine junge Robbe sieht, für den gilt laut Seehundstation weiterhin: die Tiere auf keinen Fall anfassen und umgehend den zuständigen Seehundjäger benachrichtigen. Dieser entscheidet vor Ort, ob das Tier Hilfe benötigt und in die Seehundstation gebracht werden muss.