Protest der Ärzte: Auch in SH bleiben Praxen dicht
Die Sparpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) treffen auf wenig Gegenliebe bei den Kassenärzten. In Hamburg haben am Mittwoch etwa 1.000 Ärzte gestreikt, und auch in Schleswig-Holstein blieben einige Praxen geschlossen.
Bei einigen Arztpraxen im Land haben Patienten am Mittwoch vor verschlossenen Türen gestanden. Die Ärztegenossenschaft Nord hatte zu einem Protesttag aufgerufen und zu einer Diskussionsrunde nach Bad Segeberg eingeladen - etwa 100 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus allen Fachbereichen waren dem Aufruf gefolgt. Die Notversorgung lief über Notfallpraxen und den Arztruf 116 117.
Strittiger Punkt sind die Honorare bei Neupatienten
Der Grund für den Protest: Bundesgesundheitsminister Lauterbach will den Kassenärzten Teile des Honorars für Neupatienten streichen. Dies ist eine Maßnahme, um das Milliarden-Loch bei den Krankenkassen zu stopfen. Die Kassenärzte protestieren dagegen, dass ihre Honorare auch für Neupatienten künftig wieder nur mit einem rund 20-prozentigen Abschlag gezahlt werden sollen.
KVSH warnt vor Folgen für Patienten
Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) warnt, dass Lauterbachs Pläne dazu führen würden, dass Praxen in Zukunft nicht mehr so viele Patienten versorgen könnten. Auch müssten sie längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Kassenärzte dürfen nicht offiziell streiken - deshalb ist der Protest offiziell ein Fortbildungstag. Aktuell werden weitere Proteste geplant - Einzelheiten sollen in der kommenden Woche feststehen.