Offiziell: Neues Zentralklinikum wird in Pinneberg gebaut

Stand: 23.03.2023 12:19 Uhr

Jetzt ist es offiziell: In der Stadt Pinneberg soll ein neues Zentralklinikum entstehen. Elmshorn wird seine Klinik verlieren. Das haben die Regio-Kliniken am Abend in einer Sondersitzung im Kreistag bekanntgegeben.

Straßenschild mit der Aufschrift Ossenpadd © NDR Foto: NDR
Noch ist hier karge Fläche, ab 2027 sollen die Bagger rollen.

Mehrere Monate lang dauerte das Verfahren der Regio-Kliniken, um den besten Standort für das neue Krankenhaus zu finden. Einzige Bewerber: die beiden jetzigen Klinik-Städte Elmshorn und Pinneberg. Elmshorn hatte eine Fläche in unmittelbarer Nähe zum jetzigen Krankenhaus eingereicht, Pinneberg war mit zwei Flächen ins Rennen gegangen - eine im Norden und eine im Süden der Kreisstadt. Nun wurde entschieden: Das neue Krankenhaus wird auf der Gewerbefläche "Ossenpad" im Norden von Pinneberg gebaut. Der Hauptausschuss des Kreises stimmte den Plänen zu.

Bürgermeisterin von Pinneberg: "Einfach gigantisch!"

Ausschlaggebend war am Ende nach Angaben der Regio-Kliniken, dass die Fläche "Ossenpad" besonders gut zu erreichen ist und im Pinneberger Einzugsgebiet mehr Menschen leben als rund um Elmshorn. Die Pinneberger Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos) sagte, ihr falle ein großer Stein vom Herzen. Sie freue sich auf das Zentralklinikum. "Wir haben uns über Monate angestrengt. Und dass es jetzt so geklappt hat, ist einfach gigantisch." Jetzt würden mehr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in die Stadt kommen. Und auch die Bauaktivitäten seien gut für Pinneberg: "Ich freue mich auch auf die Firmen, die alle zusätzlich kommen."

Enttäuschung in Elmshorn

Der Elmshorner Bürgermeister Volker Hatje (parteilos) sagte, er sei enttäuscht, weil er inhaltlich von der Bewerbung seiner Stadt überzeugt gewesen sei. Die 53.000-Einwohner-Stadt verliert nun also in absehbarer Zeit ihr Krankenhaus. Hatje wünschte der Stadt Pinneberg dennoch ein gutes Gelingen.

Baubeginn vermutlich in vier Jahren

Baubeginn für die Zentralklinik soll 2027 sein. In rund zehn Jahren sollen die ersten Patienten in dem neuen, rund 500 Millionen Euro teuren Zentralkrankenhaus behandelt werden. Es soll mit rund 900 Betten ausgestattet sein. Die Geschäftsführerin der Regio-Kliniken, Regina Hein, sagte am Abend, die Entscheidung sei ein Meilenstein. "Wir werden mit den Eigentümern des Grundstücks in Kontakt treten und einen Letter of Intent abschließen. Das heißt: Wie sind die Rahmenbedingungen des Erwerbs und welche Schritte sind bis dahin zu tun?"

Umfangreicher Kriterienkatalog war entscheidend

Für die Standort-Suche hatten die Regio-Kliniken einen umfangreichen Kriterienkatalog mit Punktesystem aufgesetzt. Bewertet wurde beispielsweise die Verfügbarkeit der Fläche, die Grundstücksgröße und die Erreichbarkeit beziehungsweise die infrastrukturelle Anbindung.

Weitere Informationen
Eine Vergleichsansicht zweier Krankenhäuser. © NDR

Neues Zentralkrankenhaus soll wohl in Pinneberg gebaut werden

Im Wettstreit um den neuen Standort für ein Zentralkrankenhaus im Kreis Pinneberg hat die Kreisstadt offenbar die Nase vorn. mehr

Eine Vergleichsansicht zweier Krankenhäuser. © NDR

Regio Kliniken: Wettkampf um Zentralkrankenhaus startet

Pinneberg und Elmshorn wollen beide Klinikstandort bleiben. Die Städte bringen sich für die Bewerbung in Stellung. (30.6.2022) mehr

Die Imland Klinik in Rendsburg. © NDR

Imland Kliniken: Weg frei für Verkauf an Schön Klinik Gruppe

Die Fraktionsspitzen haben angekündigt, die Übernahme nicht verhindern zu wollen. Der Verkauf ist nur noch Formsache. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 23.03.2023 | 08:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Kreis Pinneberg

Gesundheitspolitik

Luftaufnahme eines Klinikgeländes. © Screenshot
3 Min

Regio-Kliniken: Pinneberg wird wohl neuer Krankenhaus-Standort

Das würde bedeuten, dass die Tage von Elmshorn als Krankenhaus-Standort gezählt wären. Wie sind die Reaktionen? 3 Min

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Das Holstein Stadion in Kiel aus der Luft. © ARD

Traum vom Aufstieg: Was im Holstein-Stadion noch zu tun ist

Holstein Kiel hat die Lizenz für die Teilnahme am Spielbetrieb der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga erhalten, allerdings unter Auflagen. mehr

Videos