Schiffe der Seenotretter suchen am 24. Oktober 2023 nach den vermissten Semännern des Frachters "Verity". © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited
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Nach Kollision: Reederei will "Verity" nicht bergen

Stand: 15.12.2023 14:27 Uhr

Nach einer Kollision im Oktober auf der Nordsee liegt die "Verity" 22 Kilometer vor Helgoland in etwa 30 Metern Tiefe. Die Reederei will den Frachter nun aber nicht bergen lassen.

von Laura Albus

Die Kosten für die Bergung des vor Helgoland gesunkenen Frachters "Verity" könnten am Bund - und damit am Steuerzahler - hängen bleiben. Hintergrund ist, dass die Reederei das Wrack nicht bergen lassen will, wie die Generaldirektion der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) am Freitag mitteilte. Die britische Reederei beruft sich demnach auf ein international gültiges Haftungsabkommen. Die Generaldirektion WSA prüft eigenen Angaben zufolge, das Schiff bergen zu lassen. Sollte die Bergung tatsächlich ausgeschrieben und durchgeführt werden - dann solle der Bund die Kosten dafür übernehmen.

Am 24. Oktober waren etwa 22 Kilometer vor Helgoland die beiden Frachter "Verity" und "Polesie" kollidiert. Wenige Minuten später sank die Verity. Sie liegt nun in etwa 30 Metern Tiefe in der Nordsee. Laut der Generaldirektion der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) liegen derzeit die beiden Masten auf dem Wrack. Sie wurden nach dem Unfall abgesägt, damit die Schiffe in dem Bereich nicht Gefahr laufen, mit ihnen unter Wasser zu kollidieren.

Wieso kommt die Reederei nicht für die Bergung auf?

Die britische Reederei beruft sich auf die Regeln der Internationalen Haftungsbeschränkung (Londoner Haftungsbeschränkungsübereinkommen). Demnach kann der Eigner seine Haftung auf eine bestimmte Höchstsumme begrenzen. Die begrenzte Haftung wird laut Generaldirektion deutlich unter den zu erwartenden Kosten der Bergung liegen. Das weltweit gültige Übereinkommen wurde 1976 von allen Schifffahrtsnationen beschlossen, damit es bei Unfällen auf See einerseits eine von den Versicherungen garantierte Mindestsumme für die Geschädigten gibt und andererseits die Kosten für die Haftungspolicen von den Reedern finanziell getragen werden können. Das bedeutet für die Verity: Alle Kosten, die bei der Bergung anfallen und über die garantierte Mindestsumme hinausgehen, sind vom Bund - und damit vom Steuerzahler - zu tragen.

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