Drei junge Männer gehen an einer Straße lang und tragen dabei Bauplatten. © NDR

Klimafreundliche Bauplatten: Kieler Start-up startet durch

Stand: 27.08.2022 11:46 Uhr

Ob Geld für einen Mitarbeiter, Büro- oder Forschungsräume: Die Idee von drei Studenten war schon zu Studienzeiten so gut, dass sie jede erdenkliche Förderung von der Uni bekamen. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima leistete finanzielle Unterstützung.

Drei junge Männer sitzen an einem großen Tisch in einer Produktionshalle. © NDR
Derzeit führen die Studenten noch Tests mit anderen Stoffen durch. Zum Beispiel mit Pressrückständen aus der Marmeladenfabrik Bad Schwartau oder Nussschalen.

Klimafreundliche Platten aus nachwachsenden Rohstoffen sind es, womit Hannes Stuhr von der Christian-Albrechts-Universität, Mika Siponen von der Muthesius Kunsthochschule und der Kieler Fachhochschulstudent Claudius von Thaler nun Geld verdienen. Getestet und zur Marktreife gebracht haben sie Platten aus Hanf.

"Unsere Stoffe sind per se schon nachhaltig, biologisch abbaubar. Wir haben einen Kleber selbst entwickelt aus organischen Bindemitteln und so pressen wir Platten", so die Start-up-Gründer.

Konkretes Angebot für weltweite Klimaziele

CO2-Emissionen zu senken, gehört zu den weltweit gesteckten Klimazielen. Die Bauplatten stellen also ein konkretes Angebot dar und erhalten dementsprechend viel Beachtung aus der Industrie. Nicht nur, weil sie frei von Giften sind - das Material kann zudem wiederverwendet werden: "Die schnell nachwachsenden Pflanzen und Gräser verbrauchen wenig Wasser, benötigen keine Pestizide und haben eine hervorragende CO2- Bilanz“, erläutert der Chemie-Student Hannes Stuhr. "Bei schrumpfenden Waldbeständen und steigenden CO2-Emissionen ist das unsere Antwort“, so der Industriedesigner Mika Siponen.

Zahlreiche Anfragen von verschiedenen Unternehmen

"Unsere Produkte lassen sich in jede Form pressen, und für Fahrzeug-Innenausbau haben sie deutlich weniger Gewicht als Kunststoffe", so die Studenten. Letzte Woche habe es Anfragen von Baufirmen gegeben, die die Platten gern in Kindergärten einsetzen würden. Und auch ein Möbelkonzern interessiere sich für das Produkt, um es als Grundlagenmaterial zu verwenden.

Der ehemalige Betriebswirtschaftsstudent Claudius von Thaler ist gerade in den letzten Gesprächen zur Gründung der GmbH. Der Name steht bereits fest: "Planterial" soll ihr Unternehmen heißen.

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Schleswig-Holstein Magazin | 27.08.2022 | 19:30 Uhr

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