Über eine Zapfpistole wird ein Mehrfamilienhauses mit Heizöl betankt. © dpa/dpa-Zentralbild Foto: Patrick Pleul

Energiekosten: Auch Heizölpreise stark gestiegen

Stand: 19.08.2022 20:25 Uhr

20 Prozent der Haushalte in Schleswig-Holstein heizen laut Bundesverband Energie und Wasserwirtschaft mit Öl. Auch dessen Preise sind gestiegen.

Es sei aber genügend Heizöl da, betonte der Bundesverband Mittelständischer Mineralölunternehmen gegenüber NDR Schleswig-Holstein. Das bestätigt auch das Mineralölunternehmen Hoyer, das etwa 16.500 Kunden in Schleswig-Holstein versorgt.

1,60 Euro statt 34 Cent für einen Liter Heizöl

Dennoch seien die Preise durch den Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gestiegen, erklärt Hoyer-Sprecher Thomas Hartmann. Aktuell kostet der Liter Heizöl in etwa 1,60 Euro, vor zwei Jahren waren es laut Hartmann noch 34 Cent. Wie sich die Preise für Heizöl weiter entwickeln, ist nach Angaben der Experten unklar. Aber Hartmann glaubt auch, dass die Zeit billiger Energie vorbei ist.

Zum Verhalten der Kunden sagte er: "Wer kann, weil sein Tank gut gefüllt ist, der wartet sicher im Augenblick ab, weil er sich vor den aktuellen Preisen ein bisschen scheut. Wer mit seinem Vorrat nicht über den Winter kommt, der sichert sich jetzt Ware, weil er kein Risiko eingehen will." Welches Vorgehen besser sei, können man erst im Nachhinein sehen. "Die Ukraine-Krise hat gezeigt, wie die Preise sich sprunghaft entwickeln können."

Jedes Grad weniger spart sechs Prozent Heizenergie

Wer unsicher ist, kann zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen eine kostenlose Energieberatung in Anspruch nehmen. Die Verbraucherzentrale Schleswig Holstein beobachtet bereits seit einem Jahr eine stark gestiegene Nachfrage nach diesem Angebot. Die Wartezeit auf einen Beratungstermin liegt aktuell bei bis zu sechs Wochen.

Der grundsätzlich Rat sei aber für alle gleich, sagt Carina Vogel von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein: Sparen. "Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde spart natürlich, und jedes Grad weniger an Heizenergie spart sechs Prozent." Im Wohnzimmer die Temperatur auf 20 Grad statt 24 Grad zu senken bedeute demnach eine Heizersparnis von 24 Prozent. Wenn es mehrere Nachbarn gibt, die mit Öl heizen, könne man sich zusammentun, eine Sammelbestellung aufgeben und versuchen beim Anbieter einen Rabatt auszuhandeln, rät Vogel außerdem.

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Nachrichten für Schleswig-Holstein | 19.08.2022 | 17:00 Uhr

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