Eine Ärztin impft eine Jugendliche © Colourbox

Angepasster Omikron-Impfstoff wird in SH verimpft

Stand: 22.09.2022 17:39 Uhr

Aktuell sind die Corona-Varianten Omikron BA.4 und BA.5 vorherrschend. Seit Donnerstag wird in einigen Impfzentren in Schleswig-Holstein ein auf diese Versionen angepasster Biontech-Impfstoff verimpft. Arztpraxen wollen kommende Woche beginnen.

Die Nachfrage nach dem neuem Corona-Impfstoff in Schleswig-Holstein ist groß. Das bestätigen Hausärzteverband und Arzneimittel-Händler auf NDR Anfrage. Das neue Vakzin ist angepasst an die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5. In einigen Impfzentren wurden damit am Freitag die ersten Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner geimpft.

Impfungen im Impfzentren am Donnerstag gestartet

Eigentlich sollte es in den Impfzentren des Landes erst am Freitag mit dem neuen Vakzin von Biontech losgehen. Da in einigen Impfzentren die ersten Dosen bereits eingetroffen waren, startete die Verabreichung schon am Donnerstag. In Eutin (Kreis Ostholstein) zum Beispiel sind am Donnerstagmorgen 720 Dosen eingetroffen, dieselbe Menge auch in Büdelsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Auch in Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) und Husum (Kreis Nordfriesland) wurde das neue Vakzin verimpft.

Gesundheitsministerium: 30 Prozent mehr Impf-Anmeldungen

Das neue Präparat zog offenbar viele Impfwillige in die Impfzentren. Überrannt wurden die Stellen nach eigenen Angaben zwar nicht, die Impfstelle in Husum berichtete am Donnerstag jedoch von spürbar mehr Zulauf als sonst. Auch in Schwarzenbek kamen deutlich mehr Menschen.

Viele hätten auf den neuen Impfstoff gewartet, wollen sich vor Herbst und Winter boostern lassen, heißt es von Prof. Stephan Ott, dem Leiter des Gesundheitsamts des Kreises Rendsburg-Eckernförde. Schon in den vergangenen Wochen nach Zulassung des BA.1-Impfstoffes hat sich laut Ott "die Nachfrage nach Impfung doch spürbar erhöht. Ich würde sagen um etwa 20 Prozent". Er führt das auch auf die steigenden Infektionszahlen zurück. Das Gesundheitsministerium in Kiel berichtet, dass die landesweite Zahl der Impf-Anmeldungen im Vergleich zur vergangenen Woche um rund 30 Prozent gestiegen ist.

Wenn genug Impfstoff da ist, wird Priorisierung aufgehoben

Auch Dr. Tjorge Maaßen, Leiter der Impfstelle in Eutin (Kreis Ostholstein), geht davon aus, dass die Menschen auf die angepassten Impfstoffe gewartet haben, "um ihre Immunität vor einer potentiellen Infektionswelle im Herbst oder Winter aufzufrischen". Allerdings ist der Impfstoff erstmal nur für Menschen über 60 Jahre gedacht, weil laut Gesundheitsministerium der Wirkstoff vorerst nur begrenzt verfügbar sei. Damit folgt das Ministerium der Empfehlung der Ständigen Impfkommission.

Sobald ausreichend Impfstoff für alle Alterklassen vorhanden sei, werde die Priorisierung "älter als 60" aufgehoben, so Maaßen. Bis dahin würden jüngere Menschen das Omikron-BA.1-Vakzin erhalten. Auch vom Gesundheitsministerium heißt es, erst wenn klar sei, dass genügend Dosen geliefert werden, werde der Impfstoff auch für andere Gruppen freigegeben.

Mehrere Zehntausend Dosen bestellt

Der Hausärzteverband berichtet ebenfalls, dass die Patienten verstärkt nachfragen. Deswegen haben auch die Praxen laut Verband reichlich Impfstoff bestellt, um für alle Fälle gewappnet zu sein. Insgesamt sind nach NDR Informationen am ersten Bestelltag mehrere zehntausend Dosen in Schleswig-Holsteins Apotheken geordert worden. Wenn alles nach Plan läuft, wollen erste Praxen das neue Vakzin Anfang kommender Woche spritzen.

Wer sich in einer der 15 Impfstellen anmelden möchte, kann das im Internet unter impfen-sh.de oder nutzt die offenen Impfaktionen am Sonnabend.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 22.09.2022 | 17:00 Uhr

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