Aktivisten haben LNG-Baustelle in Brunsbüttel besetzt
In Brunsbüttel haben am Mittwoch gut zehn Stunden lang zwölf Gasgegner die Fahrzeuge auf der Baustelle für das LNG-Terminal besetzt. Die Polizei war vor Ort, der Protest blieb friedlich.
Ab dem Morgen haben die Demonstrierenden in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) am Mittwoch Baufahrzeuge besetzt, die eigentlich beim Bau des LNG-Terminals eingesetzt werden sollten. Es handelte sich dabei um einen Bagger und vier Kräne. Die Aktivisten harrten auf den Dächern der Fahrzeuge aus - gut zehn Stunden lang. Gegenüber NDR Schleswig-Holstein schilderte eine Beteiligte, die Gruppe sei sogar von außerhalb mit belegten Brötchen und Getränken versorgt worden. Von wem genau, ließ die Frau offen.
Mit der Aktion wollten die Protestler einen vollständigen Gasausstieg sowie den Rückbau der bereits bestehenden Gasinfrastruktur erreichen - also das genaue Gegenteil dessen, was mit dem Bau des LNG-Terminals gerade passiert. Die Polizei war vor Ort. Da der Protest jedoch friedlich verlief und niemand gefährdet wurde, griffen die Einsatzkräfte nicht ein. Zu der unangemeldeten Aktion sagt Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne): "Die Kritik an dem Terminal und an der Versorgungsinfrastruktur ist da und wir sind auch vor Ort gewesen, auch als Politik, und haben uns den Fragen gestellt. Ich sage nur ganz klar: Leute, bleibt friedlich, demonstriert mit zulässigen Mitteln. Dann ist das auch völlig ok."
Terminal soll unabhängige Gasversorgung sichern
In Brunsbüttel werden seit Ende September dieses Jahres die ersten Leitungen für das LNG-Terminal gebaut. Das schwimmende Terminal soll zum Jahreswechsel in Betrieb gehen und einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Gasversorgung in Deutschland abzusichern. Auch soll die LNG-Infrastruktur dafür sorgen, künftig unabhängiger von russischem Gas zu sein.
Laut Absichtserklärung sollen die LNG-Schiffe bis zum März 2024 "vollausgelastet" Gas zur Verfügung gestellt bekommen. Das Gas soll aus verschiedenen Ländern kommen.