Dicke Rauchschwaden hinter einer Weide.

Vier Jahre nach Moorbrand in Meppen: Wie steht es um Schäden?

Stand: 26.09.2022 12:12 Uhr

Das Beseitigen der Umweltschäden nach dem schweren Brand auf dem Bundeswehr-Testgelände in Meppen geht schleppend voran - das beklagt der Landkreis Emsland. Im Herbst 2018 brannten dort 1.000 Hektar Moor.

In den vergangenen zwei Jahren seien kaum Fortschritte bei den von der Bundeswehr zugesagten Punkten erkennbar gewesen, wie aus einer aktuellen Beschlussvorlage des Umweltausschusses hervorgeht. Demnach könne immer noch nicht beziffert werden, wie viel Torf seinerzeit durch das wochenlange Feuer zerstört wurde. Auch lägen keine Karten über die Verluste im Tierreich vor. Der Landkreis will die Bundeswehr jetzt auffordern, den zuständigen Arbeitskreis einzuberufen, um dann persönlich in Meppen Bericht zu erstatten.

Auf abgebrannter Moorfläche wachsen "massenhaft Birken"

Bei dem Brand wurde das Ökosystem teilweise dauerhaft zerstört. Das gilt laut Beschlussvorlage insbesondere für eine 400 Hektar große Fläche im Osten des Moorgebiets, auf der Heide, Wollgras und Torfmoos vollständig abgebrannt seien. "Auf dem Gebiet wachsen inzwischen massenhaft Birken und Zitterpappeln", heißt es weiter. Die Bundeswehr hatte seinerzeit angekündigt, das Moor mithilfe eines dreiteiligen Konzepts wieder beleben zu wollen. Dazu gehören Landschaftspflege - unter anderem durch das Roden junger Birken mithilfe neuer Spezialfahrzeuge - und Wiedervernässung, um den Lebensraum für Pflanzen und Tiere bewohnbar zu machen.

Bildergalerien
Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr steht an einer Schranke zum Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 im Emsland, während im Hintergrund Rauch in den Himmel steigt. © picture alliance | dpa Foto: Stephan Konjer

Großeinsatz im Emsland: Nach Raketentests brennt das Moor

Auf dem Bundeswehr-Gelände bei Meppen frisst sich im Herbst 2018 wochenlang ein Feuer durch den Untergrund. Bildergalerie

Raketentests und defekte Löschraupe lösen Großbrand aus

Auslöser für den Brand im September 2018 waren Raketentests auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91. Dabei hatte der Moorboden an mehreren Stellen Feuer gefangen. Als eine für das munitionsbelastete Gelände geeignete Löschraupe ausfiel und es kein Ersatzgerät gab, breiteten sich die Flammen unter- und überirdisch weiter aus. Zeitweise rief der Landkreis Emsland für die Gemeinden Klein und Groß Stavern den Katastrophenfall aus, um gegebenenfalls schnell evakuieren zu können. Insgesamt brannte das Naturschutzgebiet Tinner Dose-Sprakeler Heide sechs Wochen lang. Rund 11.000 Helferinnen und Helfer waren in Meppen und Umgebung im Einsatz.

Weitere Informationen
Rauchwolken steigen vom Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 in Meppen auf. © picture alliance/dpa Foto: Lars Schröer

Moorbrand bei Meppen: Bundeswehr löst 2018 Großfeuer aus

Am 3. September 2018 fängt der trockene Torfboden nach Raketentests der Bundeswehr im Emsland Feuer - und brennt wochenlang. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 26.09.2022 | 08:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Beschädigter Scheinwerfer eines Autos. © Fotolia.com Foto: ureshot

Überholmanöver scheitert: Vier Verletzte bei Unfall in Lingen

Laut Polizei wurden bei dem Unfall drei Fahrzeuge ineinander geschoben. Der mutmaßliche Unfallverursacher fuhr weiter. mehr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen