Papierhersteller Nordland baut Gaskraftwerk - und bangt nun
Der Papierhersteller Nordland hat in Dörpen ein neues Gaskraftwerk gebaut - eigentlich sollte die Anlage den Standort sichern. Nun treffen die hohen Gaspreise das Unternehmen mit voller Wucht.
Zurzeit finden in dem Kraftwerk im Emsland letzte Testläufe statt, Ende des Monats soll es regulär in Betrieb gehen. Die Diskussionen um Lieferengpässe von Erdgas werden in Dörpen daher genau verfolgt. Das Gaskraftwerk hat immerhin 95 Millionen Euro gekostet. Nordland will das Gaskraftwerk doppelt nutzen: Das Unternehmen will selbst Strom für die Produktion herstellen und mittels Kraft-Wärme-Koppelung auch den Dampf verwenden, wie Nordland-Werksleiter Klaus Reimann sagt. "Wir haben keinen großen Kühlturm, wir schicken den Dampf nicht in die Atmosphäre, sondern wir nutzen den Dampf hier zur Trocknung von Papier."
Elektrokessel als Reserve bei Gas-Ausfall
Die gestiegenen Energiepreise gibt Nordland an die Kundschaft weiter und hat dadurch schon Aufträge an Konkurrenten im Ausland verloren, wie Reimann berichtet. Wird dem Unternehmen gar der Gashahn zugedreht, wird es eng. Als Reserve hat der Papierhersteller einen Elektrokessel angeschafft. "Das heißt, dann können wir hier mit Strom wie in einem Tauchsieder Dampf erzeugen. Dadurch könnten wir immer noch eingeschränkt Papier herstellen." Das Gaskraftwerk kann in Zukunft auch mit Wasserstoff betrieben werden - bis dahin kann es aber noch lange dauern.
In Dörpen können jährlich bis zu einer Million Tonnen Papier produziert werden. Das Werk beschäftigt 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.