Stand: 25.12.2018 14:21 Uhr

Missbrauch: Bode räumt erneut "ernste Fehler" ein

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat erneut Versäumnisse im Umgang mit dem Missbrauchs-Skandal im Bistum eingeräumt - und zwar zu Beginn des Gottesdienstes im Osnabrücker Dom am ersten Weihnachtstag. "In diesem Jahr erleben wir die tiefe Finsternis in besonderer Weise", sagte Bode. Im Fall des mutmaßlichem Kindesmissbrauchs durch einen Priester habe es "ernste Versäumnisse und Fehler aufseiten des Bistums gegeben". Nach seiner Pensionierung sei der Priester sogar zum Leiter einer Pfarrei und zum unterstützenden Priester ernannt worden - "von mir unterschrieben", betonte der Bischof. "Dessen bin ich mir schmerzhaft bewusst, und ich bitte dafür um Vergebung und Entschuldigung."

Priester war in den Landkreisen Emsland und Osnabrück tätig

Erst Mitte Dezember hatte die Diözese öffentlich gemacht, dass ein heute 85-jähriger Priester in den 1970er- bis 90er-Jahren Jugendliche missbraucht haben soll. Es geht um zehn Fälle, die an den Einsatzorten des Priesters in Merzen (Landkreis Osnabrück), Twist, Rhede und Dalum (Landkreis Emsland) passiert sein sollen. Schon 1997 war der Beschuldigte von Bode vorzeitig in den Ruhestand versetzt worden - allerdings aufgrund von Gerüchten.

Weitere Opfer seien inzwischen ermutigt worden, ebenfalls das Schweigen zu durchbrechen, so Bode. Inzwischen habe der Mann die Taten eingeräumt. Bischof Bode verhängte disziplinarische Maßnahmen gegen den Mann. Die Fälle wurden laut Bistum an die Staatsanwaltschaft übergeben. Ermittlungen gebe es aber aktuell nicht, da die Taten verjährt seien, hieß es.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 25.12.2018 | 12:00 Uhr

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