Ein zerstörter Lkw steht nach einer Kollision mit einem Zug auf einem Bahngleis. © TeleNewsNetwork

Tödlicher Unfall an Bahnübergang - Ursache weiter unklar

Stand: 04.08.2022 18:45 Uhr

Nach dem tödlichen Zusammenstoß einer Nordwestbahn mit einem Lkw an einem Bahnübergang in Rastede (Landkreis Ammerland) suchen Ermittler weiter nach der Ursache für das Unglück.

Derzeit sei unklar, warum der Lastwagen trotz eines ankommenden Zuges über die Gleise fuhr, teilte die Polizei mit. Zum Zeitpunkt des Unfalls waren die automatischen Schranken wegen einer Baustelle am Bahnübergang außer Betrieb. Daher sollte der Bahnübergang mit einem Absperrband gesichert werden, das vom Bahnpersonal über die Straße gehängt wird. Ob das zum Zeitpunkt des Unglücks auch so war, ist Teil der Ermittlungen.

Arbeitsverträge sichergestellt

Die Beamten ermitteln in alle Richtungen, hieß es. Nach Informationen des NDR in Niedersachsen wurden Unterlagen sichergestellt, darunter auch die Arbeitsverträge der Bahnmitarbeiter, die den Bahnübergang sichern. So soll herausgefunden werden, was die Aufgaben des Personals sind.

Bahn verweist auf eindeutige Vorgaben für Lokführer

Die Deutsche Bahn verweist auf klare Vorgaben für die Lokführer: Wenn Schranken nicht funktionieren und kein Bahnpersonal den Übergang sichert, seien Lokführer dazu verpflichtet, vor dem Bahnübergang zu halten, zu hupen und dann mit Schritttempo über den Bahnübergang fahren. Ob der Lokführer der Nordwestbahn sich daran gehalten, ist auch Teil der Ermittlungen. Außerdem wird untersucht, ob der verstorbene Lkw-Fahrer möglicherweise gesundheitliche Probleme hatte.

Passagiere und Lokführer blieben unverletzt

Der Zug der Nordwestbahn war am Mittwoch gegen 11 Uhr auf dem Bahnübergang in voller Geschwindigkeit mit dem Sattelschlepper kollidiert. Der 52-jährige Lkw-Fahrer wurde aus dem Fahrzeug herausgeschleudert. Er erlag vor Ort seinen schweren Verletzungen. Rund 200 Fahrgäste waren den Angaben zufolge in dem Zug unterwegs. Sie blieben - ebenso wie der Lokführer - körperlich unversehrt, hieß es. Rund 50 Fahrgäste standen nach dem Unfall aber unter Schock, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Sie wurden von Rettungsdiensten betreut. Ein Seelsorger kümmerte sich um den Zugführer und die Servicekräfte.

Die Bahnstrecke Rastede-Wilhelmshaven musste zeitweise gesperrt werden. Seit Mittwochabend ist sie wieder frei. Der Bahnübergang wird wieder mit Personal und Absperrband gesichert, hieß es.

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Blick auf den Lappan, das Wahrzeichen der Stadt Oldenburg. © NDR Foto: Julius Matuschik
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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 04.08.2022 | 15:00 Uhr

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