Oldenburg ehrt Pianisten Levit mit Carl-von-Ossietzky-Preis
Der Pianist Igor Levit ist am Freitagabend mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg ausgezeichnet worden. Der bekannte Musiker erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen Einsatz gegen Rassismus, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit und die Verrohung der Sprache. Das sagte Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) während des Festaktes. "Mit seiner Stimme als Musiker und als politisch denkender, sprechender und handelnder Mensch erreicht Igor Levit Menschen verschiedener Generationen und sensibilisiert sie für die Dringlichkeit, mutigen, zivilgesellschaftlichen Engagements." Die Laudatio hielt die Journalistin Shelly Kupferberg. Levit sagte in einer Rede, seine Freude über die Auszeichnung sei "riesengroß" - er wies aber auch auf Widersprüche hin. Er unterstütze alles für eine aktive Erinnerungskultur. Es verlange von einem Juden aber einen hohen Preis. "Das müssen Sie sich einmal vergegenwärtigen: Es ist die tägliche Erinnerung daran, wer ich bin und ich hätte es gern leichter." Dieser Widerspruch zerreiße ihn. "Manchmal wünschte ich mir, ich würde nicht einen Stolperstein sehen und im selben Moment verneige ich mich vor diesem Stolperstein", sagte Levit.