LNG: Rund 300 Einsprüche gegen Terminal in Wilhelmshaven

Stand: 21.10.2022 19:07 Uhr

Die Frist für Einsprüche ist abgelaufen: Rund 300 Einwendungen sind im wasserrechtlichen Erlaubnisverfahren für das LNG-Terminal in Wilhelmshaven bei der zuständigen Behörde eingegangen.

Die meisten Einsprüche richteten sich dagegen, dass der Betreiber Uniper mit Bioziden behandeltes Abwasser des Terminalschiffes "Höegh Esperanza" in die Nordsee leiten will, teilte eine Sprecherin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Donnerstag mit. Der NLWKN sichte und prüfe jetzt alle Einwendungen, teilte die Sprecherin mit. Der mittlerweile verstaatlichte Betreiber Uniper beabsichtigt, jährlich bis zu 178 Millionen Kubikmeter mit Bioziden behandelte Abwässer in die Nordsee zu leiten.

VIDEO: Wilhelmshaven: LNG-Terminals stehen unter Polizeischutz (12.10.2022) (2 Min)

Umweltschützer befürchten Schäden in Nordsee und Wattenmeer

Umweltverbände wie der BUND Niedersachsen betonten am Donnerstag erneut, dass das eingeleitete Abwasser wegen seines Bromoform-Gehalts gefährlich für Wasserorganismen sei. Auch der Naturschutzbund (NABU) und die Deutsche Umwelthilfe hatten sich bereits kritisch zu den Umweltbelastungen durch das LNG-Terminal und möglichen Schäden an Nordsee und Wattenmeer geäußert. Die Organisationen kritisieren zudem, dass die Genehmigung ohne Befristung beantragt wird. Demnach könnten die Abwässer bis zum Jahr 2043 eingeleitet werden.

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Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 21.10.2022 | 18:00 Uhr

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Energiekrise

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