Stand: 09.04.2019 11:45 Uhr

Insekten - das neue Futter für Schweine und Hühner

Getrocknete Larven liegen auf einem Haufen. © Engel & Zimmermann AG
Wissenschaftler forschen an einer neuen Eiweißquelle für die Massentierhaltung. Sie prüfen, ob Insektenlarven eine Alternative zu Soja und Fischmehl ist.

Wissenschaftler der Universitäten Bremerhaven, Göttingen und Erlangen in Bayern sowie der Forschungsgemeinschaft Futtermitteltechnik Braunschweig arbeiten an einer alternativen Eiweißquelle in Tierfutter. Schweine, Hühner und Fische benötigen für ihr Wachstum Proteine in der Nahrung. Diese werden bisher über zumeist importiertes Sojaschrot oder Fischmehl zugeführt. Doch die Einfuhren aus Ländern wie Brasilien, Marokko und Peru sind umstritten und umweltbelastend. Bald könnten Larvenzüchtungen die bisherigen Proteinlieferanten ersetzen. "Insekten können eine Lösung sein", sagt Rainer Benning, Lebensmitteltechnologe an der Hochschule Bremerhaven.

Problem: Wie züchtet man Insekten in Massen?

Die Wissenschaftler arbeiten an Methoden, wie Insekten in Masse produziert und anschließend blanchiert, getrocknet und gemahlen ins Futter gemischt werden können. "Wenn wir Soja und Fischmehl ersetzen wollen, brauchen wir Massen an Insekten. Das ist die Schwierigkeit", sagt Sebastian Demtröder, ein Mitarbeiter Bennings. In Versuchen der Uni Göttingen zeigte sich, dass Hühner, Schweine und Barsche mit Futter auf Insektenbasis genauso gut wachsen wie Tiere mit herkömmlichem Futter. Demtröder sagt: "Man kann Soja also ohne Einbußen ersetzen."

Trennen, trocknen, mahlen: Maschinen übernehmen die Arbeit

Bisher ist die Zucht von Mehlkäfer-Larven Handarbeit. Um große Mengen zu produzieren, müssen automatisierte Fertigungsstraßen eingesetzt werden. "Die Maschinen müssen erkennen, wann die Tiere groß genug zum Ernten sind. Gleichzeitig darf nicht zu lange gewartet werden, damit sich die Larven nicht verpuppen", sagt Demtröder. Außerdem soll die Maschine möglichst erkennen, wie hoch der Fett- und Proteingehalt der Larven ist. In einem Labor der Hochschule Bremerhaven werden die Larven auf Weizenkleie aufgezogen, durch eine Maschine von Futter und Kot getrennt und danach getrocknet. Mit Gefriertrocknung, dem teuersten Vorgang, seien die besten Ergebnisse erzielt worden, heißt es.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 09.04.2019 | 13:30 Uhr

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