Ausbau der A20: Küstenautobahn wird wohl teurer als geplant
Der Ausbau der A 20 vom westlichen Niedersachsen nach Schleswig-Holstein wird wesentlich teurer als geplant. Das Bundesverkehrsministerium rechnet mit fast sechs statt 4,3 Milliarden Euro.
So steht es in einem Schreiben des Ministeriums an den Linken-Bundestagsabgeordneten Victor Perli aus Wolfenbüttel. Die Antwort auf eine Anfrage Perlis liegt dem NDR in Niedersachsen vor. Ein Grund für die hohen Kosten sind demnach die Marsch- und Moorböden auf etwa der Hälfte der Strecke, die erst durch Spezialverfahren tragfähig gemacht werden müssten.
Linker Perli will Baustopp, Bund sieht keinen Grund
Der Linken-Politiker Perli fordert angesichts der Lage, den Bau der A20 zu stoppen. Das Bundesverkehrsministerium sieht dafür allerdings keinen Anlass. Die Küstenautobahn sei wichtig, um die deutschen Seehäfen an Ost- und Nordsee miteinander zu verbinden.
BUND erzielt mit Klage Teilerfolg gegen A20-Ausbau
Erst in der vergangenen Woche hatte das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass die Planungen für denBauabschnitt zwischen Westerstede und Jaderberg wegen Naturschutz-Bedenken nachgebessert werden müssen. Geklagt hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der den Ausbau verhindern will. Die Küstenautobahn soll vom polnischen Stettin über Bad Segeberg (Schleswig-Holstein) durch Niedersachsen bis an die Grenze zu den Niederlanden verlängert werden. Mit 121 Kilometern auf niedersächsischer Seite zählt die umstrittene A20 zu den größten Infrastrukturprojekten des Landes.