Ein Mitarbeiter mit Tattoos füllt Müsli bei der HEYHO GmbH ab. © picture alliance/dpa | Philipp Schulze Foto: Philipp Schulze

Müsli-Hersteller gibt Ex-Junkies einen Job in Lüneburg

Stand: 03.05.2024 08:04 Uhr

Etwa ein Drittel der Belegschaft eines Lüneburger Müsli-Produzenten besteht aus Menschen, die zuvor von der Arbeitswelt ausgeschlossen waren. Die Leuphana Universität unterstützt das Projekt.

Eine Drogen- oder Gefängnisvergangenheit führt nicht selten in die Arbeitslosigkeit. Der Geschäftsführer einer Müsliproduktion, Timm Duffner, will dem etwas entgegensetzen. "Sich mit unterschiedlichen Menschen zusammenzutun und etwas Gutes zu schaffen, kostet Kraft, ist total anstrengend, aber erfüllend", sagt Duffner. Nach einer Karriere in der Lebensmittelindustrie habe er etwas Sinnvolles schaffen wollen. Der Mensch stehe im Mittelpunkt - das Bio-Müsli sei im Grunde nur Mittel zum Zweck.

Zwei Mitarbeiter füllen Müsli in ein Glas. © Philipp Schulze/dpa Foto: Philipp Schulze/dpa
Knapp 30 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind beim Müsli-Hersteller beschäftigt. Bei etwa einem Drittel handelt es sich um Menschen, die zuvor von der Arbeitswelt ausgeschlossen waren.
Leuphana Universität unterstützt das Integrationsprojekt

Unterstützt wird das Projekt von der Leuphana Universität Lüneburg. Sie hat vier Mitarbeiterstellen geschaffen, um die Idee der Integration von Menschen mit sogenannten multiplen Vermittlungshemmnissen wissenschaftlich zu begleiten. Dazu zählen Gefängnisaufenthalte, Sucht- oder seelischen Erkrankungen. Das Projekt "Sozial-innovative Transformation durch inklusive Arbeitswelten" wird von der EU gefördert und läuft drei Jahre. Die Universität hat nach eigenen Angaben 100 Unternehmen angeschrieben, die Hälfte habe Interesse an einem Mitwirken gezeigt. Man sei überwältigt von der Resonanz, sagte Steffen Farny, einer der Projektleiter.

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