Hohe Kosten, Mindestlohn: Obstbauern kämpfen um Existenz

Stand: 23.09.2022 14:22 Uhr

Die deutschen Obstbauern wollen am Sonnabend bundesweit gegen ungleiche Wettbewerbsbedingungen demonstrieren. Das größte deutsche Obstanbaugebiet, das Alte Land, ist besonders betroffen.

"Die Kosten explodieren und die Erzeugerpreise halten da nicht mit", sagte Obstbauer Claus Schlieker aus Guderhandviertel dem NDR in Niedersachsen. Quasi alles sei teurer geworden. Energie, Dünger, Pflanzenschutzmittel und selbst die Apfelkisten aus Holz kosteten mittlerweile das Doppelte, so Schlieker.

VIDEO: Äpfel aus dem Alten Land: Gute Ernte erwartet (18.08.2022) (1 Min)

Mindestlohn in Polen deutlich geringer

Besonders hart trifft die 550 Betriebe, die Schlieker als Leiter des Obstbauversuchsrings Altes Land berät, der gestiegene Mindestlohn. Während dieser im Nachbarland Polen nur 2,90 Euro beträgt, steigt er in Deutschland zum 1. Oktober auf 12 Euro. Rund 40 Prozent der Produktionskosten bei den Altländer Äpfeln sind Lohnkosten. Deshalb wollen die Obsterzeuger auf Plätzen und Wochenmärkten protestieren. Die Apfelernte im Alten Land liegt in diesem Jahr mit 320.000 Tonnen über dem langjährigen Durchschnitt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 24.09.2022 | 08:00 Uhr

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