Waldbrand im Harz: Polizei geht von Brandstiftung aus

Stand: 15.08.2022 12:14 Uhr

Auf Aufnahmen des Feuerwehrflugdienstes Niedersachsen haben die Ermittler mehrere Ausbruchsstellen entdeckt. Das sei untypisch, sagte Einsatzleiter Jens Dargel vom Polizeirevier Harz dem NDR in Niedersachsen. Die Bilder würden nun weiter ausgewertet. Die Polizei hofft, möglicherweise einen oder mehrere Verdächtige darauf zu entdecken. Der Brandort selbst wurde beschlagnahmt. Ermittler sind vor Ort, um weitere Spuren zu sichern.

Mehrere Glutnester entdeckt

Am Sonntagmorgen hatte die Feuerwehr den Großbrand als gelöscht vermeldet und die Brandwache an den Nationalpark Harz abgegeben. Bis mindestens Dienstagabend soll das Gelände nun regelmäßig kontrolliert werden. Das sei nötig, falls doch noch einmal irgendwo etwas aufflamme, sagte Roland Pietsch, Leiter des Nationalparks Harz. Je nach Entwicklung der Lage könne die Brandwache auch verlängert werden. Seit Sonntag haben die mit Löschrucksäcken und Wärmebildkameras ausgestatteten Teams des Nationalparks rund zehn Glutnester entdeckt und beseitigt. In zwei Fällen musste die Feuerwehr gerufen werden. Es bestehe aber keine akute Gefahr mehr, hieß es am Montagvormittag. Laut dem Nationalpark ist die Lage unter Kontrolle. Im Landkreis Harz gilt zurzeit die höchste Waldbrandgefahrenstufe.

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Mehr als 500 Feuerwehrleute im Einsatz

Ausgebrochen war der Brand am Donnerstag. Die Feuerwehr gab als Ausbruchsort eine Bahnschiene nahe dem Wernigeroder Ortsteil Schierke an. Wohngebiete waren nicht gefährdet. Zum Löschen wurden Einsatzkräfte aus ganz Sachsen-Anhalt und auch aus Niedersachsen herangezogen - zeitweise waren es 500. Sie wurden aus der Luft von vier Löschhubschraubern unterstützt. Die Nationalpark-Verwaltung geht davon aus, dass etwa vier Hektar Wald abgebrannt sind - und damit weniger als zunächst angenommen. Die Feuerwehr hatte zuvor von einer Fläche von 15 Hektar gesprochen. Menschen wurden nicht verletzt.

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NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 15.08.2022 | 12:00 Uhr

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