Eine biologisch-technische Assistentin zeigt aufbereitete PCR-Tests auf das Corona-Virus von Patienten im PCR-Labor vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA). © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte

Forschende: Neuer Omikron-Subtyp schwieriger zu behandeln

Stand: 23.11.2022 14:30 Uhr

Im dritten Corona-Winter hat sich die Situation für viele Menschen durch Impfung oder durchgemachte Infektion entspannt. Doch für Risikopatienten könnte die neue Omikron-Untervariante gefährlich sein.

Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Primatenzentrums mit Sitz in Göttingen und der Universität Erlangen-Nürnberg in einer Studie herausgefunden. Sie sorgen sich insbesondere um alte Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, bei denen auch vollständige Impfungen nur wenig bis gar nicht wirken. Bisher wurden diese Menschen zur Vorbeugung oder im Falle einer Corona-Infektion mit Antikörpern behandelt. Doch bei der neuen Omikron-Untervariante BQ.1.1 bleiben laut den Studienergebnissen aus Göttingen alle bisher zugelassenen Antikörpertherapien wirkungslos.

Omikron-Untervariante BQ.1.1 ist resistent gegen Antikörper

Die Forschenden fanden heraus, dass die Omikron-Untervariante BQ.1.1 sowohl gegen einzelne Antikörper als auch gegen Antikörpercocktails resistent ist. Anders ist es bei der seit Sommer dominierenden Omikron-Variante BA.5. Gegen sie wirkt einer der zugelassenen Antikörper und zwei Antikörpercocktails. Studienleiter Markus Hoffmann zeigte sich im Hinblick auf Risikopatienten besorgt. Als Konsequenz aus der Studie fordert das Deutsche Primatenzentrum, dass neue Therapien entwickelt werden, um Risikopatienten zu behandeln.

Studienleiter: Andere Therapiemöglichkeiten nutzen

Hoffmann rät Ärzten, insbesondere in Gebieten, in denen BQ.1.1 stark verbreitet ist, nicht allein auf Antikörpertherapien zu setzen, wenn sie Risikopatienten behandeln. Gegebenenfalls müssten weitere Medikamente wie Paxlovid oder Molnupiravir eingesetzt werden.

Anteil von BQ.1.1 Anfang November bei über 8 Prozent

Laut dem jüngsten Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zur Corona-Lage in Deutschland vom 17. November lag der Anteil der neuen Omikron-Untervariante Anfang des Monats bei mehr als 8 Prozent. Binnen vier Wochen habe sich ihr Anteil vervierfacht. In anderen Ländern ist BQ.1.1 laut dem Wochenbericht bereits eine der am häufigsten nachgewiesenen Sublinien. Nach bisherigen Erkenntnissen führe die Untervariante aber nicht zu schwereren Erkrankungen. Nach Angaben des RKI handelt es sich bei BQ.1.1 um eine Sublinie der seit Sommer in Deutschland dominierenden Omikron-Variante BA.5. Die Subvariante wird auch als "Cerberus" (zu Deutsch: Höllenhund) bezeichnet.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 23.11.2022 | 14:00 Uhr

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