Zunehmende illegale Müllentsorgung: Förster schlagen Alarm
Förster und Naturschützer klagen über illegale Müllentsorgung in den Wäldern Niedersachsens. "Es ist eindeutig mehr geworden", sagt Förster Marcus Hoffmann, der Revierleiter der Försterei Oldenburg.
Auch die Nationalparkhäuser würden in den vergangenen zweieinhalb Jahren eine teils deutliche Zunahme von Müll in der freien Natur feststellen, gab Tonja Mannstedt, Geschäftsführerin des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Niedersachsen, Auskunft.
Laut dem Förster entsorgen nicht nur Privatleute ihren Müll im Wald, Beleg dafür seien beispielsweise die 300 alten Autoreifen, die unlängst in der Nähe des Friedwalds Hasbruch zwischen Oldenburg und Bremen gefunden worden sind.
Geldstrafen bis zu 50.000 Euro
"In der Regel finden wir Abfall im Wald, der in der Entsorgung Geld kostet", sagte der Revierleiter der Försterei Hasbruch, Jens Meier. Später könne es aber für alle teuer werden. So würden die Mehrkosten für die Abfallbeseitigung an die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises weitergegeben, informierte das Amt für Abfallwirtschaft beim Landkreis Oldenburg. Werden illegale Abfallentsorger erwischt, drohen empfindliche Geldstrafen, die laut Bußgeldkatalog zwischen 10 und maximal 50.000 Euro liegen.
Heimische Arten könnten verdrängt werden
Weiter kann die Müllentsorgung Schäden im Wald anrichten. "In Gartenabfällen finden sich oft Samen oder Pflanzenteile von sogenannten Neophyten", sagte Förster Hoffmann. Das seien Pflanzen, die bei uns nicht heimisch sind und sich so stark ausbreiten könnten, dass sie heimische Arten verdrängen. Ein Beispiel dafür seien 15 kürzlich gefundene Säcke mit Hanfpflanzen. Es wird vermutet, dass eine unerlaubte Hanfplantage aufgelöst werden musste.
In Zeiten von Dürre sei der Wald laut Revierleiter Meier auf besondere Unterstützung angewiesen. Die Beschäftigung mit illegalem Müll würde wertvolle Zeit kosten, die für die wirklich wichtigen Aufgaben benötigt werden. "Bringen Sie Ihren Müll zum Abfallzentrum und leisten Sie damit einen Beitrag zum Waldschutz", appelliert er deshalb an die Menschen.