Weil fordert niedrigeren Strompreis für Windkraft-Länder
"Es ist nicht richtig und nicht fair, dass in Teilen Norddeutschlands, wo der meiste Ökostrom produziert wird, Kunden mit einem höheren Strompreis belastet werden, weil die Anschlusskosten umgelegt werden", sagte SPD-Politiker Stephan Weil in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Damit unterstützt Weil, der bei der im Oktober anstehenden Landtagswahl wieder als Spitzenkandidat für die SPD antritt, eine Forderung der Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern.
Bayern weist Vorstoß von Weil zurück
Kritik an dem Vorstoß kam von der CSU aus Bayern, wo Windkraft kaum eine Rolle spielt. Damit würde der Strommarkt gespalten, hieß es. Das weist Weil zurück: Der Strommarkt in Deutschland sei schon jetzt gespalten - und zwar zulasten des Nordens." Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) habe deshalb "völlig recht", wenn sie fordert, dass der billig produzierte Windstrom an der Küste auch zu günstigen Strompreisen im Norden führen müsse, sagte Weil. Auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) hatte sich dieser Forderung angeschlossen. Hintergrund der Debatte sind die komplizierten Regelungen in Deutschland für die Umlage der Netzkosten zusätzlich zu den Produktionskosten sowie regionale Anbindungskosten etwa für Windstrom.
"Geht's noch?!" Weil kritisiert Söder
Erst vor wenigen Wochen hatte Ministerpräsident Weil den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) darauf hingewiesen, dass es in Bayern zu wenig Windkraft gebe. Vorausgegangen war ein Vorschlag Söders, der sich für Fracking in Niedersachsen ausgesprochen hatte. "Geht's noch?!" konterte Weil daraufhin via Twitter in Söders Richtung.