Tourismus in Niedersachsen: Gut gebucht, aber nicht ausgelastet
Kurz vor Ende der Sommerferien haben die Urlaubsregionen in Niedersachsen erste Bilanz gezogen: Die Buchungszahlen sind nicht so gut wie vor Corona, das Gastgewerbe ist dennoch einigermaßen zufrieden.
An der Küste zwischen Emden und Cuxhaven und auf den Inseln seien die Quartiere gut gebucht, aber nicht voll ausgelastet gewesen, hieß es vom Verband "Die Nordsee". Vor allem das sommerliche Wetter habe viele Menschen an die Küste gelockt. Auch im Harz lief es nach anfänglich schleppendem Start im Verlauf der Ferien besser, und in der Heide ist der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch, sehr zufrieden. Die Unterkünfte seien zu mehr als 90 Prozent ausgelastet gewesen. Das sei für die Sommerferien ungewöhnlich hoch. Viel mehr wäre auch gar nicht gegangen, weil durch die Corona-Pandemie viele Betriebe kein Personal hätten. Von dem Bruch setzt für die nächsten Wochen noch auf die Heideblüte, die traditionell viele Menschen in die Lüneburger Heide locke.
Camping in Niedersachsen boomt
Seit Beginn der Corona-Pandemie und nun infolge von Inflation und gestiegener Energiepreise haben die Touristiker Veränderungen im Buchungsverhalten wahrgenommen: Die Menschen würden spontaner reisen, viele wollten auch nicht mehr zwei Wochen in den Urlaub, sondern nur ein paar Tage. Das Geld sitze nicht mehr so locker. Deshalb sei im südlichen Ostfriesland etwa die Nachfrage nach Radtouren enorm gestiegen. Die Touristiker im Landkreis Leer zum Beispiel haben allein im ersten Halbjahr rund 35 Prozent mehr Radfahrer auf den Fahrradrouten gezählt als noch im Vorjahreszeitraum. Nachgefragt würden einfache Radtouren mit Rucksack und Zelt bis hin zu Gruppenangeboten mit Gepäcktransfer von Hotel zu Hotel.
Mehr Camping-Stellplätze geplant
In der Heide werde Wandern immer stärker nachgefragt. Für alle Tourismusregionen gilt: Camping wird immer beliebter. In der Lüneburger Heide sind daher mehr Stellplätze für Camper geplant, so Geschäftsführer von dem Bruch.