Höchste Dürrewarnstufe für Teile Niedersachsens gemeldet
Große Hitze, kaum Regen: Aus einigen Regionen in Niedersachsen wird eine außergewöhnliche Dürre gemeldet. Die Situation sei besorgniserregend.
So kommentierte ein Sprecher der Landesforsten die Trockenheit in Niedersachsen. Wo keine außergewöhnliche Dürre herrscht, meldet das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung immer noch für weite Teile des Landes die Stufe 4: extreme Dürre. Das Institut mit Sitz in Leipzig gibt auf Grundlage von Simulationen täglich Informationen zur Feuchte des Bodens in Deutschland bis etwa 1,8 Metern Tiefe an. Mittlerweile seien Böden teilweise so trocken, dass sie kein Wasser mehr aufnehmen könnten. Die Lage sei je nach Region und Bodenbeschaffenheit allerdings sehr unterschiedlich, sagte der Sprecher. Einzelne Regionen hätten noch ausreichend feuchten Böden.
Böden können Wasser nicht mehr halten
Dem Helmholtz-Zentrum zufolge herrscht in weiten Teilen des Landes auch in den oberen Bodenschichten bis maximal 25 Zentimeter Tiefe mindestens eine schwere Dürre. Das entspricht der dritten von fünf Warnstufen. Auch Pflanzen und Bäume in den Städten leiden unter der Trockenheit. Unter anderem Kastanien seien betroffen, teilte der Naturschutzbund Braunschweig mit. Dem Baum setze zusätzlich seit einigen Jahrzehnten die Kastanienminiermotte zu. Und ein Sprecher der Landesforsten sagte, dass in den Wäldern einige Böden so trocken und großporig seien, "dass dort das Wasser wie bei einem Sandkasten einfach durchfließt."
Die Hoffnung: Laubmischwälder
Die Experten der Landesforsten hoffen nun nach mehreren trockenen Sommern auf einen feuchteren Winter. Sie sind aber überzeugt: "Wir werden auch in Zukunft Wälder haben", so der Sprecher. Um sie zu bewässern, seien sie zu groß. Deshalb sollen sie umgebaut werden, hin zu mehr Laubmischwäldern. Neue Techniken wie Saatdrohnen sollen bei der Wiederbewaldung abgestorbener Flächen eingesetzt werden. Außerdem würden nach wie vor vom Borkenkäfer befallene Bäume gefällt und aus dem Wald heraus gebracht. Bei der derzeitigen Hitze und Trockenheit sei der Käfer wieder sehr aktiv. Sorge bereiten den Landesforsten auch die zahlreichen Waldbrände in Deutschland und Europa. Niedersachsen blieb in diesem Sommer bisher von größeren Waldbränden zwar verschont. Der Landesforsten-Sprecher appelliert dennoch an Waldbesucher, sich unter anderem an das bundesweite Rauchverbot in Wäldern zu halten und vor allem keine Zigarettenstummel in den Wald zu werfen.