Gewerkschaft fordert mehr Personal bei der Polizei
Anlässlich des heutigen Festaktes zum 70-jährigen Bestehen der Polizei in Niedersachsen weist die Gewerkschaft der Polizei auf ein drohendes Personalproblem hin. Grund dafür: eine Pensionierungswelle.
Es müssten jetzt zusätzliche Polizeibeamtinnen und -beamte eingestellt werden, "damit die Polizei auch in Zukunft gut arbeiten kann", forderte GdP-Landeschef Kevin Komolka im Vorfeld der Feierlichkeiten heute in Bad Nenndorf. Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) warnt vor dem Ausscheiden vieler Beschäftigter: Mehr als ein Drittel würden in den kommenden zehn Jahren die Polizei verlassen. Der geplante Personalersatz reiche keineswegs, so der Landesvorsitzende Patrick Seegers. Es dürfe nicht immer auf Kante genäht werden, es brauche auch Reserven.
GdP: Eine Million Überstunden
Aber auch mit dem derzeitigen Zustand beim Personal ist GdP-Landeschef Komolka nicht glücklich. Die bisher gesicherten Stellen seien gerade einmal ausreichend, um den Status Quo zu erhalten. Angesichts von einer Million Überstunden sei das aber keinesfalls zufriedenstellend.
Verschimmelte Sanitärbereiche und zugige Büros
Komolka weist zudem auf den immer größer werdenden Sanierungsstau hin. Um die Mängel zu beheben, wären ihm zufolge bereits Anfang des vergangenen Jahres 225 Millionen Euro notwendig gewesen. "Getan wird aber viel zu wenig und die Kosten für zukünftige Generationen wachsen Jahr für Jahr", so Komolka. Dabei gehe es um mehr als ein attraktives Arbeitsumfeld, denn zugige Büros und verschimmelte Sanitärbereiche stellten eine konkrete Gesundheitsgefahr dar.
Feier wegen Corona verschoben
Niedersachsens Polizei ist im vergangenen Jahr 70 Jahre alt geworden. Die Jubiläumsfeier musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden - und wird heute in Bad Nenndorf nachgeholt.