Wilhelmshaven: Eröffnung von erstem LNG-Terminal steht bevor

Stand: 05.12.2022 15:03 Uhr

In Kürze geht das erste deutsche LNG-Terminal in Wilhelmshaven an den Start. Politik und Unternehmen feiern am 17. Dezember die Eröffnung. Der erste LNG-Tanker soll bis Mitte des Monats anlegen.

Als Gäste der Eröffnungsveranstaltung im Marinestützpunkt Wilhelmshaven sind unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Wirtschaftsminister Olaf Lies (beide SPD) und Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist (parteilos) eingeladen. Aus Berlin erwarten die Veranstalter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Eingeladen haben die Betreiber Niedersachsen Ports, OGE und Uniper, die einen Teil der Infrastruktur für das Terminal gebaut haben.

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"Höegh Esperanza" wandelt Flüssigerdgas in Gas um

Die Höegh Esperanza ist ein schwimmendes LNG-Terminal und liegt auf dem Wasser. © Höegh LNG AS Foto: Höegh LNG AS
Die "Höegh Esperanza" soll am kommenden Wochenende am LNG-Terminal in Wilhelmshaven anlegen.

Bis Mitte des Monats soll der mit Flüssigerdgas beladene Tanker "Höegh Esperanza" des norwegischen Unternehmens Höegh LNG in Wilhelmshaven anlegen. Das 294 Meter lange und 46 Meter breite Schiff soll als schwimmender Tank und als Regasifizierungs-Einheit dienen. An Bord wird flüssig angeliefertes Erdgas, sogenanntes LNG, wieder in Gas umgewandelt und an Land gepumpt. Aus der mitgebrachten Ladung des Schiffs kann laut Uniper noch in diesem Jahr Erdgas ins deutsche Netz eingespeist werden. Die Bundesregierung hat die "Höegh Esperanza" für Wilhelmshaven gechartert. Der Tanker kann bis zu 170.000 Kubikmeter Flüssigerdgas laden. In gasförmigem Zustand entspricht das rund 100 Millionen Kubikmetern Erdgas.

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"LNG Powered" steht auf dem Rumpf eines beladenen Containerschiffs © picture alliance Foto: Christian Charisius

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Das Bild zeigt eine Grafik die ein schwimmendes REW LNG-Terminal darstellt. © RWE
So soll es laufen: Ein Tanker liefert Flüssiggas zum schwimmenden Terminal. Dort wird aus LNG wieder zu Gas, das über den Anleger ins Netz an Land fließt.

Der Bau des Schwimm-Terminals hat rund zehn Monate gedauert. Das umgewandelte Gas wird von dem Terminal aus über eine 26 Kilometer lange Pipeline ins norddeutsche Gasnetz eingespeist. In dem Terminal in Wilhelmshaven sollen künftig bis zu 7,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr umgeschlagen und ins Netz eingespeist werden, das entspricht rund 8,5 Prozent des deutschen Gasverbrauchs.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Hallo Niedersachsen | 05.12.2022 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

LNG (Liquefied Natural Gas)

Energiekrise

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