Bllick auf Containerhafen Swinemünde © Screenshot NDR Foto: Screenshot NDR

Usedomer Gemeinden lehnen Containerhafen in Swinemünde ab

Stand: 20.02.2023 16:04 Uhr

Auf Usedom lehnen alle Gemeinden den geplanten Bau eines Containerhafens im polnischen Swinemünde ab. Für sie ist das derzeit laufende Verfahren zur Umweltverträglichkeit nicht EU-konform.

Den polnischen Behörden zufolge sind keine Umweltauswirkungen auf deutsches Gebiet zu erwarten, so heißt es in den Akten zur grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüftung. Allerdings, so die Usedomer Bürgermeister, seien die Folgen für Tourismus und Natur durch Bau und Betrieb des Hafens nur fragmentarisch geprüft worden. Es werde lediglich behauptet, dass das Projekt keine Auswirkungen auf die Natur hat, so Heringsdorfs Bürgermeisterin Laura Isabelle Marisken (parteilos).

Land soll Einhaltung des Rechts einfordern

Bei Sichtung der Akten habe sich zudem bestätigt, das in dem Verfahren EU-Recht nicht eingehalten wird. Die Bürgermeister fordern nun vom Land, in Polen die rechtlichen Vorgaben einzufordern. Für den geplante Hafen in Swinemünde plant Polen, in Ostswine, also auf dem Wolliner Teil von Swinemünde, 14 Hektar Wald abzuholzen. Zudem soll eine 800 Meter lange Mole gebaut werden. Dort können zwei 400 Meter lange Containerfrachter anlegen sowie ein 200 Meter langes Schiff. Dann muss die Fahrrinne über mehrere Kilometer auf 17 Meter Tiefe ausgebaggert werden. Um die Dimension einmal zu verdeutlichen: Pro Jahr können an dem neuen Terminal bis zu zwei Millionen Container umgeschlagen werden - knapp ein Viertel von dem, was derzeit in Hamburg jedes Jahr ankommt.

Weitere Informationen
Einige Menschen laufen auf einem Strand. Eine Frau hält ein Schild in der Hand.

Swinemünde will Tiefwasserhafen - Ärger auf Usedom

Einwohner fühlen sich übergangen. Sie fürchten, dass das Projekt ohne Umweltverträglichkeitsprüfung durchgezogen wird. mehr

 

 

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 20.02.2023 | 16:00 Uhr

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