Übernachtung im Orientexpress: Wagen in Gadebusch verladen
Der Orientexpress ist eine Legende auf Rädern. Ein Schlafwagen der berühmten Zuglinie steht nun im mecklenburgischen Gadebusch. In der Nacht wurde er per Kran aufs Museumsgleis gehoben.
Der Transport des Schlafwagens von Gera nach Gadebusch war eine logistische Herausforderung. Denn: Der aktuelle Fahrplan durfte nicht beeinträchtigt werden. Im gleißenden Scheinwerferlicht, an zwei Kräne gegurtet, schwebte er schließlich am Mittwoch vom Betriebsgleis der Deutschen Bahn auf ein Museumsgleis am historischen Bahnhofsgebäude der Kleinstadt. Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Aktion.
Erbe eines Sammlers verkaufte Wagen
Der neue stolze Eigentümer des 1941 gebauten Reisezugwagens ist Holger Hempel. Was er für den Wagen bezahlt hat, verrät er nicht. Aber wie das historische Stück zu ihm gefunden hat, ist kein Geheimnis: Es stamme vom Erben eines Sammlers, der es loswerden wollte, erzählte der 51-Jährige. Ein Bekannter habe die Sache vermittelt.
Diesellok aus DDR-Produktion und Schlafwagen der Regierung
Hempel ist kein Unbekannter in der Szene von Fans historischer Eisenbahnen. Auf seinem Museumsgleis stehen schon eine Diesellok aus DDR-Produktion und ein Salonschlafwagen aus dem Regierungszug der DDR, mit dem Erich Honecker unterwegs war. Urlauber können darin übernachten.
Übernachtungsmöglichkeit für Touristen
Auch im Orientexpress-Waggon sollen einmal Touristen übernachten können. "Aber da muss ich vorher noch ein bisschen was machen, zum Beispiel das Licht instandsetzen", erklärte Hempel. Eine Dusche hat der Wagen nicht. Die Toiletten haben musealen Charakter und sollen ihn auch behalten. Ein historisch anmutendes Dusch- und Toilettenhäuschen neben dem Waggon soll Abhilfe schaffen.