Einzelhandel: Optimistischer Blick aufs Weihnachtsgeschäft
Trotz verhaltener Kundenresonanz auf Aktionen wie den "Black Friday" und "Cyber Monday" blicken Geschäfte in Mecklenburg-Vorpommern optimistisch aufs Weihnachtsgeschäft und hoffen nach Pandemie-geplagten Jahren auf einen erfolgreichen Endspurt.
Zwar geht der Handel im Norden für die Monate November und Dezember beim Umsatz von einem nominalen Plus von 5,4 Prozent zum Vorjahr aus, wegen der hohen Inflation entspreche dies jedoch einem realen Rückgang von 4 Prozent. Für Mecklenburg-Vorpommern entspreche dies einem erwarteten Umsatz von rund 2 Milliarden Euro, wie der Präsident des Handelsverbands Nord, Andreas Bartmann, am Mittwoch in Hamburg sagte.
Preissteigerungen dürften kommen
Der Handelsverband Nord bezifferte die gestiegenen Kosten für Energie, Miete und Personal für den Einzelhandel auf rund zehn Prozent. Diese würden jedoch nicht komplett auf die Verbraucher umgelegt - mit Preissteigerungen von rund fünf Prozent müssten die Kunden aber dennoch rechnen. Das betreffe vor allem Produkte wie Bekleidung, Elektronik und Spielzeug.
Um Kosten zu senken: Geschäfte könnten Öffnungszeiten verkürzen
Der Verband geht außerdem davon aus, dass viele Läden dazu übergehen würden, später zu öffnen oder früher zu schließen, um Kosten zu sparen. Nach einem schleppenden Start im November blicke die Branche positiv auf den Dezember. Die Vor-Aktionen wie Black Friday und Cyber Monday hätten sehr verhalten begonnen, sagte HVNord-Präsident Bartmann. Sowohl die schlechte Kauflaune der Kundschaft als auch ungewisse Kosten in der Energiekrise seien hierfür ausschlaggebend.
Umfrage: Kunden kaufen wieder häufiger im direkten Umfeld
Laut einer Umfrage des Verbandes ist die Stimmung der Verbraucher weit besser als die der Händler. Die Betriebe seien mehrheitlich unzufrieden mit dem aktuellen Geschäft, besonders in den Innenstadt-Lagen und Gewerbegebieten liegt deren Anteil demnach bei fast zwei Dritteln. In den für Mecklenburg-Vorpommern wichtigen ländlichen Gebieten halten sich positive und negative Antworten die Waage. Dem Handelsverband zufolge ist das eine Entwicklung, die sich bereits in der Pandemie gezeigt habe: Die Kunden kaufen demnach wieder öfter in ihrem direkten Umfeld - also regional - ein, dies schlage sich in den Statistiken nieder.