NDR Info - Redezeit

WM in Katar - kann man noch unbeschwert Fußball schauen?  

Dienstag, 15. November 2022, 20:33 bis 22:00 Uhr, NDR Info

Wohl nie zuvor stand eine WM so heftig in der Kritik wie das Turnier in Katar. Menschenrechtsverletzungen, Diskriminierung, Klimasünden. Wie steht es da um Vorfreude auf spannende Spiele? Wir haben Sie nach Ihrer Meinung gefragt.

Erstmals findet eine Fußball-WM - zumindest aus europäischer Sicht - im Winter statt. In Stadien, für deren Bau Menschen ihr Leben verloren haben. In einem Land, in denen Frauen unterdrückt werden und dessen WM-Botschafter etwa Schwulsein als "geistigen Schaden" tituliert.

Eine Herausforderung für Politik, Menschenrechtsverbände, Vereine und Fanorganisationen. Und auch privat stellen sich Fragen: Darf ich mich drüber freuen? Will ich das so noch? Ist es möglich, die WM an diesem Ort zynisch und menschenverachtend zu finden - und trotzdem einzuschalten? 

Maximale Distanz zwischen Fans und Fußball?

Nicht erst bei dieser Weltmeisterschaft erleben Sportfans, dass die Großereignisse zuletzt auch immer mehr Zweifel mit sich brachten. Zuletzt die Olympischen Spiele in Peking, aber auch schon 1978 die Fußball-Weltmeisterschaft in Argentinien.

Hat sich die Kluft zwischen Fans, Sportlern und Verbänden immer weiter vergrößert? Welche Verantwortung trägt dafür die FIFA, welche die nationalen Verbände? Und ist mit der Austragung im Wüstenstaat Katar ein Höhepunkt der Entfremdung erreicht? Womöglich auch ein Wendepunkt?

214 Millionen Euro haben ARD und ZDF an die FIFA überwiesen, um einen Großteil der Spiele übertragen zu dürfen. Die Strategie dabei: Fußball zeigen und die Probleme beleuchten. Eine Gratwanderung, die aufgehen kann?

Luise Amtsberg (Grüne), Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung © picture alliance/dpa Foto: Christoph Soeder
AUDIO: Amtsberg: Katar über Fußball-WM hinaus beobachten (7 Min)

Doppelmoral im Umgang mit dem Gastgeber Katar?

"Der Sport darf nicht moralisiert werden" ist ein anderer Einwand, der auch von deutschen Sportfunktionären oft zu hören ist. Werden an Gastgeberländer von weltweiten Großereignissen in Zeiten multipler Krisen - von Krieg bis Klima - auch überzogenen Maßstäbe angelegt? Und wie glaubwürdig ist die vor allem auch aus Deutschland kommende Kritik an Katar, das als Energielieferant wiederum gern gesehen ist?

Redezeit-Moderatorin Susanne Stichler begrüßte als Gäste:

Dr. Petra Bahr
Regionalbischöfin der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover

Viola von Cramon
Sportpolitikerin der Grünen im Europaparlament

Jens Hofschröer
Geschäftsführer der WMG, Wolfsburger Wirtschaft und Marketing GmbH

Alexander Bleick
NDR Programmchef Sport

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Ein Smartphone mit einem eingeblendeten NDR Screenshot (Montage) © Colourbox Foto: Blackzheep

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