Bei Dauerregen gehen Spaziergänger durch den Museumshafen Oevelgönne in Hamburg. © dpa - Bildfunk Foto: Ulrich Perrey/dpa

Deutlich zu warm und zu nass: Was macht der März im Januar?

Stand: 30.01.2023 18:58 Uhr

Das Temperaturniveau im Januar hat den Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zufolge eher dem eines typischen März entsprochen - also des ersten Frühlingsmonats. Entscheidend für diese Werte waren die Rekordtemperaturen am Neujahrstag sowie die teils rekordmilde und auch niederschlagsreiche erste Monatshälfte.

Viel zu mild und zu nass hat das neue Jahr 2023 im Norden begonnen. Zusammen mit Hamburg sei Bremen im Januar das wärmste Bundesland gewesen, teilte der DWD in einer vorläufigen Wetterbilanz für den Monat mit. Mit Werten zwischen 14 und 17 Grad registrierten die Meteorologen gleich in der Neujahrsnacht verbreitet in Niedersachsen und Bremen neue Januarrekorde. Dies entspricht einem deutschlandweiten Trend: Mit einem Temperaturdurchschnitt von 3,5 Grad habe der Januar 4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 gelegen, wie der DWD mitteilte.

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Bislang einer der zehn wärmsten Januarmonate

Die Häufung viel zu milder Januarmonate halte auch 2023 an, so der Bericht. Der Januar 2023 befinde sich unter den zehn wärmsten Januarmonaten seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. In Niedersachsen lag die Temperatur im Januar im Schnitt bei 4,7 Grad - und damit deutlich über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Dieser liegt in Niedersachsen im einstigen Eismonat Januar bei 0,6 Grad. In Bremen wurde eine durchschnittliche Temperatur von 5,1 Grad ermittelt. Dort sind nach dem vieljährigen Mittel 0,9 Grad üblich.

Alles in allem sei der Januar auch in Schleswig-Holstein verhältnismäßig mild geblieben. Außerdem sei es die zweitnasseste Region gewesen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist das Jahr viel zu warm gestartet: Dort sind laut DWD nach dem Jahreswechsel flächige Rekordtemperaturen von 14 bis 16 Grad verzeichnet worden. Auch in den darauffolgenden Januarwochen sei es zu warm geblieben.

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Temperaturrekorde und relativ viel Niederschlag

Außerdem war es laut den Meteorologen im Januar deutlich zu nass: In Bremen wurden durchschnittlich 81 Liter pro Quadratmeter Niederschlag registriert. Der vieljährige Mittelwert liegt bei 59 Litern. Auch in Niedersachsen fiel überdurchschnittlich viel Niederschlag: im Schnitt 94 Liter pro Quadratmeter. Im Mittel der Referenzperiode sind es 62 Liter. Meist fiel dabei Regen. Erst zum Ende des Januars seien Winterfreunde, etwa im Harz, mit Schnee auf ihre Kosten gekommen, teilte der DWD mit.

Der Januar habe mit Temperaturrekorden und relativ viel Niederschlag begonnen. Erst in der zweiten Monatshälfte sei dank regionaler Schneefälle teilweise "ein wenig Winterfeeling" eingezogen, allerdings vor allem in den Bergen. Aus meteorologischer Sicht bestätigte der Januar 2023 damit laut DWD einen bereits seit einiger Zeit festgestellten Trend zu einem ungewöhnlich warmen Jahresauftakt.

Viel Sonnenschein an der Nordsee

Es gebe eine "Häufung viel zu milder Januarmonate", erklärte der Wetterdienst. An der Nordsee habe auch die hohe Sonnenscheindauer zu den milden Temperaturen beigetragen - hier wurden örtlich teilweise mehr als 60 Stunden Sonnenschein anstatt der für die Jahreszeit sonst üblichen 44 Stunden erreicht, so der DWD.

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NDR Info | Aktuell | 30.01.2023 | 21:45 Uhr

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