VIDEO: Anteilnahme und Hintergründe nach Messerattacke in Regionalbahn (6 Min)

Was tun bei Gewalt im Zug? Empfehlungen der Bundespolizei

Stand: 26.01.2023 22:53 Uhr

Durch die Messerattacke eines 33-jährigen Mannes sind in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg zwei junge Menschen gestorben. Offenbar konnten Mitreisende den mutmaßlichen Täter überwältigen. Was empfiehlt die Bundespolizei für gefährliche Situationen in Zügen?

Der mutmaßliche Täter soll am Mittwoch um 14.55 Uhr kurz vor dem Bahnhof Brokstedt im Kreis Steinburg Fahrgäste mit einer Stichwaffe angegriffen haben. Mehrere Passagiere im mit 120 Menschen besetzten Regionalzug von Kiel nach Hamburg wählten daraufhin den Notruf. Eine 17-jährige Frau und ein 19-jähriger Mann starben durch den Angriff. Zwei Menschen wurden den Angaben zufolge lebensgefährlich verletzt, drei weitere schwer. Einige Passagiere haben den Angreifer noch im Zug überwältigt.

Für bedrohliche Situationen mit aggressiven Menschen im Zug hat die Bundespolizei einen Leitfaden herausgegeben. Wie soll man sich in solchen Situationen verhalten? Was soll man tun - und was nicht?

Keinerlei Waffen mitführen

Die Polizei rät vom Mitführen von Waffen ab - auch zu Verteidigungszwecken sollten Messer, Taser oder Schreckschusswaffen nicht mitgeführt werden. Ausdrücklich zählt die Bundespolizei hier auch "Reizstoffsprühgeräte" auf, also etwa Pfefferspray. "Waffen bieten trügerische Sicherheit. Sie können die eigene Risikobereitschaft erhöhen, zur Gewalteskalation beitragen und zu einer Schadensvergrößerung führen", heißt es. Waffenträger würden in der Regel deeskalierende Techniken vernachlässigen. Helfer und Polizei könnten dadurch zudem nicht schnell erkennen, wer Täter und wer Opfer ist.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Aktuell | 26.01.2023 | 17:00 Uhr

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