Coronavirus-Blog: Niederlande erklären Ende der Herbstwelle
NDR.de hat Sie auch am Dienstag, 8. November 2022, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwochmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Niederländische Behörde erklärt Ende der Corona-Herbstwelle
- Studie: Familie entscheidender Faktor in Corona-Krise
- Braunschweiger Narren hoffen auf Karneval ohne Einschränkungen
- Glücksatlas: Zufriedenheit nach weniger Corona-Maßnahmen gestiegen
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 447,5 in Niedersachsen, 353,1 in Schleswig-Holstein, 269,8 in Hamburg, 460,7 in Mecklenburg-Vorpommern und 379,7 in der Stadtgemeinde Bremen
- RKI: Bundesweit 61.063 Neuinfektionen registriert - Inzidenz bei 282,9
Coronavirus-Blog geht in die Nacht-Pause
Die Berichterstattung über die Auswirkungen der Pandemie endet für heute. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse! Am Mittwochmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter. Schlafen Sie gut!
Niederländische Behörde erklärt Ende der Corona-Herbstwelle
Die Niederlande haben einen weiteren deutlichen Rückgang bei Corona-Infektionen registriert. Die Herbstwelle sei vorbei, teilte das zuständige Institut für Gesundheit und Umwelt (RIVM) mit. In den vergangenen sieben Tagen waren 7.719 Neuinfektionen festgestellt worden, rund 37 Prozent weniger als in der Vorwoche. Da Selbsttests nicht zentral registriert werden, ist die Zahl der wirklichen Infektionen vermutlich höher. Aber auch bei den übrigen Indikatoren stellte die Behörde deutlich geringere Werte als zuletzt fest. Demnach seien zum Beispiel im Abwasser weniger Spuren des Virus gefunden worden. Auch die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern und die der Todesfälle ging deutlich zurück. Das Institut hatte im Oktober das Risikoniveau erhöht, nachdem die Zahl der Infektionen und Einweisungen in Krankenhäuser zugenommen hatte.
Eurostat: Homeoffice-Quote in EU-Ländern mehr als verdoppelt
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie arbeiten im EU-Schnitt knapp 14 Prozent der 20 bis 64 Jahre alten Erwerbstätigen in der Regel von zu Hause. Das entspricht einem Anstieg seit 2019 um weit mehr als das Doppelte, wie aus heute veröffentlichten Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat für 2021 hervorgeht. Zwei Jahre zuvor arbeiteten knapp 6 Prozent normalerweise im Homeoffice. Dabei lag die Region um Stockholm, die sogenannte Hauptstadt-Region Schwedens, auf Platz eins - hier waren es im Jahr 2021 zwei von fünf Erwerbstätigen (rund 41 Prozent). Die irischen Midlands, wozu Dublin gehört, sowie der Osten des Landes lagen auf Platz zwei mit rund 39 Prozent, gefolgt von der Uusimaa Region in Finnland mit 37 Prozent. In Deutschland landete Hamburg mit knapp 30 Prozent auf Platz eins.
Zwischen den Jahren 2019 und 2021 stieg der Anteil der Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, im EU-Schnitt um 8 Prozentpunkte. Ganz vorne waren die irischen Midlands mit rund 33 Prozentpunkten Anstieg und Stockholm mit knapp 33 Prozentpunkten. Das heißt, dass in beiden Hauptstadt-Regionen der Anstieg mehr als viermal so hoch ausfiel wie im EU-Durchschnitt. In Deutschland war der Homeoffice-Anstieg auch in Berlin mit gut 20 Prozentpunkten besonders deutlich.
560 neue Fälle im Bundesland Bremen
Die Gesundheitsämter im Land Bremen haben 560 neue Corona-Infektionen registriert (Vortag: 308 / Vorwoche: 267). 414 entfallen auf die Stadtgemeinde Bremen und 146 auf Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Stadt Bremen bei 379,7, in Bremerhaven bei 482,6. Die Zahl der Todesfälle im Land Bremen seit Beginn der Pandemie liegt unverändert bei 853.
1.632 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern registriert
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist seit gestern um 1.632 Fälle gestiegen (Vortag: 1.123). Die meisten Neuinfizierten meldet die Mecklenburgische Seenplatte mit 265 neuen Fällen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 460,7 (-7,6). Die höchste Inzidenz hat der Landkreis Nordwestmecklenburg mit 597,7, die niedrigste die Landeshauptstadt Schwerin mit 366,6. Es wurden acht neue Todesfälle verzeichnet.
Bundesregierung startet Kampagne für die Pflegeausbildung
Die Pandemie hat einen weiteren Blick auf die Bedeutung der Pflegebranche gebracht. Das Bundesfamilienministerium startete heute eine Kampagne zur Stärkung der Pflegeausbildung. Die bundesweite Informations- und Öffentlichkeitskampagne steht unter dem Motto "Pflege kann was", teilte das auch für Senioren zuständige Ministerium in Berlin mit. Ministerin Lisa Paus (Grüne) erklärte, "wenn wir mehr Menschen für das Berufsfeld Pflege gewinnen wollen, müssen wir den Beruf attraktiver machen". Es gelinge zwar, mehr Menschen für diese Arbeit zu begeistern, die Zahl der Auszubildenden sei zuletzt um sieben Prozent gestiegen. Allerdings seien noch immer nur rund ein Viertel der Auszubildenden männlich. Außerdem blieben in der neuen hochschulischen Pflegeausbildung trotz hervorragender Berufsperspektiven viele Studienplätze unbesetzt. Zielgruppe der Kampagne sind Schülerinnen und Schüler mit und ohne Hochschulzugangsberechtigung sowie Erwachsene, die sich beruflich neu orientieren wollen.
Impfprozess Schortens: Zeugin beschreibt Angeklagte als Impfgegnerin
Im Prozess um mögliche unwirksame Corona-Impfungen vor dem Landgericht Oldenburg hat heute eine Zeugin von den impfkritischen Ansichten der Angeklagten berichtet. An einem Wochenende habe die Angeklagte der Zeugin mehrere Posts weitergeleitet, in denen von der "Todesspritze" die Rede gewesen sei, und dass mit dieser die Bevölkerung dezimiert werden solle, berichtete ein Gerichtssprecher. Die Zeugin hatte mit der Angeklagten im Impfzentrum in Schortens im Landkreis Friedland gearbeitet. Die Staatsanwaltschaft wirft der 39-Jährigen Körperverletzung in 15 Fällen vor. Die Frau soll im April 2021 15 Spritzen entweder nur mit Kochsalzlösung aufgezogen oder den Impfstoff so stark verdünnt haben, dass dieser nicht mehr wirkte. Die Spritzen wurden von anderen Beschäftigten verwendet. Die Angeklagte hatte zum Prozessauftakt ausgesagt, ihr sei eine Ampulle mit Impfstoff heruntergefallen und zerbrochen. Um das Missgeschick zu vertuschen, habe sie sechs unwirksame Spritzen aufgezogen. Die Zeugin sagte am Dienstag, dass ihr die Angeklagte am Tag nach dem Vorfall davon berichtet habe. Dabei habe die Kollegin gesagt, sie habe so sechs Menschen "vor der Spritze gerettet", berichtete der Gerichtssprecher. Die Angeklagte habe dabei keine Emotionen gezeigt. Die Zeugin informierte zwei Tage später Vorgesetzte, womit der Fall ins Rollen kam. Der Prozess wird am 16. November fortgesetzt.
Studie: Familie entscheidender Faktor in Corona-Krise
Intakte Familien haben einer Studie zufolge die Corona-Krise in Deutschland besonders gut bewältigt. "Je positiver die Beziehungen in der Partnerschaft und zu den Kindern, desto besser kamen Mütter und Väter durch die Pandemie, desto höher war ihre Lebenszufriedenheit", sagte Katharina Spieß, Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), heute in einer Pressekonferenz. Familie und Beziehungsqualität hätten sich in der Befragung als entscheidende Faktoren in der Corona-Krise gezeigt, ergänzte BiB-Forschungsdirektor Martin Bujard. Das Familienleben habe dazu beigetragen, auch positive Aspekte der Corona-Zeit zu sehen und die psychische Widerstandskraft gegen die Krise zu stärken.
Große Unterschiede zeigen sich laut Studie bei den Geschlechtern: Frauen fühlten sich insgesamt stärker belastet und hatten deutlich häufiger Angst zu erkranken. Sie konnten aber auch viel häufiger als Männer das Gute in der Pandemie sehen. Für die repräsentative Studie "FReDA" ("Family Research and Demographic Analysis") wurden rund 30.000 Menschen in Deutschland im Alter zwischen 18 und 49 Jahren befragt, wie es ihnen während der Pandemie ergangen ist. Dabei sei die Lebenszufriedenheit im Frühjahr 2021 gemessen worden, als noch Kontaktbeschränkungen existierten. Ergänzt worden sei diese Analyse mit Daten des "Corona-Compass" von Infratest dimap zum August 2022.
Braunschweiger Narren hoffen auf Karneval ohne Einschränkungen
Nach zwei Corona-Jahren hoffen die Braunschweiger Narren auf eine Karnevalszeit und einen Umzug ohne Einschränkungen. Das Programm stellten die drei Gesellschaften der zweitgrößten Stadt Niedersachsens heute vor. "Es gibt riesigen Zulauf, riesiges Interesse", sagte Zugmarschall Karsten Heidrich der Deutschen Presse-Agentur. Nach derzeitigem Stand seien von Landes- und Bundesseite keine pandemiebedingten Einschränkungen zu erwarten. Die Menschen freuten sich darauf, wieder bunt verkleidet zu feiern. Das Motto des für den 19. Februar 2023 geplanten 45. Schoduvel lautet: "Schöne Kostüme überall. Wir feiern heute Karneval". Der Schoduvel gilt als Norddeutschlands größter Karnevalsumzug. Die närrische Saison startet traditionell am 11. November mit der Prinzenproklamation und Darbietungen auf dem Braunschweiger Kohlemarkt.
Lebenszufriedenheit der Deutschen nach Corona-Tiefpunkt wieder gestiegen
Nach dem Wegfall der meisten Corona-Maßnahmen sind die Menschen in Deutschland wieder etwas zufriedener - Kriegsängste und Inflation bremsen sie aber weiter aus. Das geht aus dem heute vorgestellten "Glücksatlas" hervor, den die Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat. Im Durchschnitt gaben die Menschen ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 mit 6,68 an. Vergangenes Jahr hatte dieser Wert mit 6,58 niedriger gelegen, vor der Pandemie 2019 war er mit 7,14 deutlich höher.
Die Zahl der unglücklichen Menschen - also jene, die einen Wert zwischen 0 und 4 nannten - habe sich in der Pandemie verdoppelt. Dieses Jahr sei ihr Anteil zwar wieder gesunken, aber noch nicht auf Vor-Pandemie-Niveau.
China: Zahl der Infektionen auf höchstem Stand seit sechs Monaten
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Corona-Virus ist in China auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr gestiegen. Wie die nationale Gesundheitskommission heute in Peking mitteilte, wurden mehr als 7.400 Fälle gemeldet. Das ist der höchste Wert seit dem zweimonatigen Lockdown der ostchinesischen Hafenstadt Shanghai im März und April. Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgt China eine strenge Null-Covid-Strategie mit Ausgangssperren, alltäglichen Massentests, strenger Kontrolle, Kontaktverfolgung und Zwangsquarantäne. Trotzdem nimmt die Zahl der Neuinfektionen täglich zu, während sich leicht ansteckende Omikron-Varianten schnell verbreiten. Die Zahl hat sich in zwei Wochen verdreifacht. Nach ausländischen Schätzungen gelten Lockdowns für zig Millionen Menschen, die für ein Zehntel der Wirtschaftsleistung verantwortlich sind.
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg steigt auf 269,8
In Hamburg wurden laut RKI 1.252 neue Corona-Fälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt den Angaben zufolge aktuell bei 269,8 (Vortag: 230,0 / Vorwoche: 215,3).
Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen nun bei 447,5
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 447,5 (Vortag: 359,5 / Vorwoche: 494,0). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 8.115 neue Corona-Fälle gemeldet.
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei 282,9
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute mit 282,9 angegeben. Gestern hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 260,2 gelegen (Vorwoche: 351,7 / Vormonat: 635,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 61.063 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 48.556) und 250 Todesfälle (Vorwoche: 150) innerhalb eines Tages.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 353,1
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist leicht gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche liegt nun bei 353,1, wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorging. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 311,4 gelegen, in der Vorwoche betrug sie noch 341,7. Es wurden 2.412 Neuinfektionen gemeldet. 499 Patienten (+10) werden derzeit mit einer Corona-Infektion in einer Klinik behandelt. Auf Intensivstationen lagen 27 Patienten. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 7,36 (Freitag: 7,56). Der Wert gibt an, wie viele Patienten pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche neu mit einer Corona-Infektion in Kliniken aufgenommen wurden. Zudem wurden drei weitere Todesfälle gemeldet.
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Coronavirus-Blog am Dienstag startet
Wir wünschen Ihnen einen guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Dienstag, 8. November 2022 - wollen wir Sie mit unserem Blog wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog von Montag nachlesen.