Wenig Nachfrage nach neuem Corona-Impfstoff in Hamburg
Seit dieser Woche ist der an die Corona-Omikronvarianten BA.4/5 angepasste Impfstoff auch in Hamburg erhältlich, doch das Interesse daran hält sich offenbar in Grenzen.
"Die Nachfrage ist bisher nicht hoch", sagte Jana Husemann, Vorsitzende des Hausärzteverbands Hamburg. Unter den wenigen Nachfragenden seien auch viele junge Patientinnen und Patienten, "die keine harte Indikation nach Stiko-Kriterien haben."
Ab 60 empfohlen
Die Ständige Impfkommission des Bundes (Stiko) hat den neuen Impfstoff bisher nur über 60-Jährigen zur Auffrischungsimpfung empfohlen - das gilt sowohl für die an die BA.4/5-Varianten angepassten Impfstoffe, als auch für die BA.1-Vakzine, die seit Mitte September in Hamburg verfügbar sind.
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde werden die neuen Impfstoffe in Arztpraxen, aber auch in den Impfzentren am Flughafen (Terminal Tango) und an den Harburg Arcaden verabreicht, daneben gibt es mobile Impfteams. Für alle Impfungen werde stets der aktuellste verfügbare Impfstoff verwendet.
Corona-Zahlen zuletzt gestiegen
Nach lange sinkenden Corona-Infektionszahlen war die Sieben-Tage-Inzidenz in den vergangenen beiden Wochen in Hamburg wieder gestiegen, jedoch auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Sprechstunden voll, aber viele andere Infektionen
Die Infektsprechstunden seien zwar voll, sagte Husemann, die als Allgemeinmedizinerin auf St. Pauli tätig ist. Bei den Corona-Testungen sei die Positivrate aber nicht angestiegen. "Wir sehen viele Infekte der Atemwege mit anderen Erregern und hatten auch eine kleine Magen-Darm-Welle zu verzeichnen."