Zahl der Touristen in Hamburg erstmals über Vor-Corona-Niveau
Zum ersten Mal hat Hamburgs Tourismus im Juni mehr Reisende in der Hansestadt begrüßt als vor Beginn der Corona-Pandemie. Wie das Statistikamt Nord am Montag mitteilte, kamen 710.000 Gäste an - 5,5 Prozent mehr als im Juni 2019. Die Zahl der Übernachtungen stieg demnach im Vergleich zu 2019 sogar um 7,9 Prozent auf 1,54 Millionen.
Die Leidenszeit sei überwunden, sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Die überwiegende Zahl der Gäste kommt aus Deutschland, die Touristinnen und Touristen aus dem Inland sorgten für den größten Wachstumsschub. Bei den Auslandstouristinnen und - touristen ist Hamburg aber noch nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau. 18,7 Prozent aller Hamburg-Gäste kamen im Juni den Angaben zufolge aus dem Ausland, die meisten aus der Schweiz, Österreich, Dänemark, Großbritannien und den USA.
Tourismus wichtiger Wirtschaftszweig in Hamburg
Der Städtetourismus aus dem In- und Ausland ist für die Hansestadt einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Bis 2019 wuchs die Zahl der Reisenden stetig an - zuletzt auf mehr als 7,6 Millionen. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 kamen mit knapp 3,2 Millionen beziehungsweise gut 3,3 Millionen nicht einmal die Hälfte der Übernachtungsgäste nach Hamburg. Für die ersten sechs Monate 2022 summiert sich die Zahl nun immerhin auf gut 2,9 Millionen, im Vergleich zu 2019 ist das nur noch ein Minus von rund 18 Prozent.
Nicht alle Bereiche profitieren gleichermaßen
Für die kommenden Monate zeigt sich Hamburg Tourismus-Chef Michael Otremba zuversichtlich. Er sagt aber auch: Nicht alle Bereiche profitieren gleichermaßen von der Rückkehr der Gäste. Musikveranstaltungen etwa werden nicht so häufig wie vor Corona besucht, im Einzelhandel geben Touristinnen und Touristen nicht mehr so viel Geld aus wie in der Vergangenheit. Der Branche fehlt außerdem Personal, einige Restaurants müssen deshalb zum Beispiel ihre Öffnungszeiten kürzen.