Vorwürfe gegen Landesfunkhausdirektorin Rossbach
Die Spitze des NDR Landesfunkhauses Hamburg steht weiter in der Kritik. NDR Info ist den Vorwürfen gegen Landesfunkhausdirektorin Sabine Rossbach nachgegangen.
Im Wesentlichen geht es darum, ob Sabine Rossbach Themen der PR-Firma ihrer Tochter im Programm des Hamburg Journals platziert hat. Der NDR betont in einer Stellungnahme, dass die Redaktion entscheidet, was am Ende zu sehen ist.
Redaktionsmitglieder des Hamburg Journals widersprechen dem allerdings. Den NDR Reportern liegen E-Mails von Sabine Rossbach vor. Mit den Anmerkungen "Sollten wir haben" und "Mit der Bitte um Berichterstattung" hatte sie das Themenangebot der PR-Agentur ihrer Tochter an die Redaktion weitergeleitet.
Redaktionsmitglieder hätten das als klaren Auftrag verstanden, heißt es in dem NDR Bericht. Der Norddeutsche Rundfunk hatte bereits am Sonnabend mitgeteilt, dass die Anti-Korruptionsbeauftragte des Senders jetzt prüfen werde, wie diese Themen in die Programme des Landesfunkhauses Hamburg gekommen sind.
Reaktion der Landesfunkhausdirektorin
Sabine Rossbach reagierte am Sonntag auf die Vorwürfe. "Im täglichen Austausch mit den Redaktionen des NDR leite ich häufig Themenangebote verschiedener Veranstalter und Agenturen an Mitarbeiter weiter, darunter auch vereinzelt Pressemitteilungen der Agentur meiner Tochter. Zu keinem Zeitpunkt habe ich Redaktionen aufgefordert, gegen journalistische Standards zu entscheiden. Dies ist nach meiner Einschätzung auch nicht geschehen, was die vielfältigen Berichterstattungen in anderen Medien zu den betreffenden Themen belegen. Sollte in der Redaktion der Eindruck entstanden sein, dass die Kunden meiner Tochter bevorzugt behandelt werden sollen, bedaure ich das. In Zukunft möchte ich aktiv zu einer besseren Kommunikation innerhalb der Redaktion beitragen. An dem Einstellungsverfahren meiner jüngeren Tochter, das in 'Business Insider' kritisiert wurde, war ich nicht beteiligt und habe selbstverständlich keinerlei Einfluss genommen."
Hinweis der Redaktion: Den Text des eingebundenen Videos haben wir an zwei Stellen gegenüber der linear gesendeten Fassung präzisiert.