Tausende protestieren in Hamburg gegen Regime im Iran
In der Hamburger Innenstadt sind am Sonnabend Tausende Menschen gegen das Mullah-Regime und die systematische Diskriminierung von Frauen im Iran auf die Straße gegangen.
Ein Einsatzleiter der Hamburger Polizei vor Ort sprach von 4.000 Teilnehmenden bei einer Kundgebung auf der Mönckebergstraße. Demonstrierende riefen "Weg, weg, weg - Mullahs müssen weg" und "Frauen wollen Freiheit". Bereits am Vormittag hatte es auf dem Rathausmarkt eine Protestaktion gegeben. Teilnehmende legten dort Plakate und eine Perücke mit roter Farbe auf den Boden. Am Abend folgte eine weitere Kundgebung am Hamburger Hauptbahnhof - alle Veranstaltungen blieben friedlich.
Demos auch in anderen Städten
Auch in anderen europäischen Städten gab es am Sonnabend Solidaritätskundgebungen. Im Iran haben Studentinnen und Studenten zu einem Generalstreik an Universitäten aufgerufen. Im Südosten des Landes sollen bei Ausschreitungen am Freitag mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen sein. Dort wurden offenbar mehrfach Polizeistationen von aufgebrachten Menschen angegriffen.
Tod einer 22-Jährigen löste Massenproteste aus
Auslöser der derzeitigen Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Sie war im Iran von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden. Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar. Bekannt ist, dass sie zunächst ins Koma fiel und am 16. September in einem Krankenhaus starb. Kritikerinnen und Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe zurück.