Sexuelle Angriffe: Mutmaßlichem Serientäter droht Haftstrafe

Stand: 27.03.2023 17:31 Uhr

Ein mutmaßlicher Serienvergewaltiger muss sich seit Montag vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 25-Jährigen Freiheitsberaubung, Vergewaltigung und Körperverletzung vor.

Der Angeklagte soll vier junge Frauen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren an einer Bushaltestelle, im Bus oder der U-Bahn angesprochen und sich als Model- oder Musikagent ausgegeben haben. Auf diese Weise habe er sich das Vertrauen der Frauen erschlichen, so die Staatsanwaltschaft.

Bis zu 15 Jahre Haft möglich

Dem mutmaßlichen Täter soll es so beispielsweise gelungen sein, eine 18-Jährige vom Busbahnhof Wandsbek-Markt aus in eine nahegelegene Wohnung zu locken. Dort soll er sie aufgefordert haben, sexuelle Handlungen an ihm vorzunehmen. In weiteren Fällen soll der Mann die zum Teil minderjährigen Opfer zu Parkanlagen begleitet und dann missbraucht haben. Dem Angeklagten droht eine Haftstrafe von zwei bis 15 Jahren.

Angeklagter streitet Vorwürfe ab

Laut eines Gerichtssprechers äußerte sich der Angeklagte zu Beginn der Verhandlung zu den Vorwürfen. Demnach gab er zu, im vergangenen April eine 21-Jährige in einem Nachtbus angesprochen und sich als Musikproduzent ausgegeben zu haben. An der Haltestelle Barmbek habe er gemeinsam mit ihr den Bus verlassen und sich auf einer Bank mit ihr unterhalten. Er stritt aber ab, die junge Frau gewürgt zu haben. Die 21-Jährige sprach in ihrer Zeugenvernehmung hingegen davon, von den Taten noch immer stark traumatisiert zu sein. Durch geschickte Fragen habe der Angeklagte sie dazu gebracht, "ihre Komfortzone zu verlassen". Es sei immer mehr um sexuelle Handlungen gegangen und was sie dafür tun müsse, damit er sich um ihre Musikkarriere kümmere. Am Ende habe sie sich aus unerklärlichen Gründen nackt auf der Straße befunden.

Opfer erkannte Angeklagten offenbar wieder

Die Polizei hatte den 25-Jährigen nach einem Zeugenaufruf im vergangenen September festgenommen. Eine 17-Jährige, die offenbar im August in Farmsen-Berne Opfer eines Sexualdeliktes geworden war, hatte den Verdächtigen am Busbahnhof Wandsbek wiedererkannt und die Polizei alarmiert.

Der Mann kam in Untersuchungshaft. Die Polizei verdächtigt ihn, sechs Taten begangen zu haben. In dem Prozess am Landgericht soll es nach Angaben der Staatsanwaltschaft um vier Delikte gehen.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 27.03.2023 | 17:00 Uhr

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