Interessenten messen in Hamburg eine Mietwohnung aus. © picture alliance / dpa Foto: Axel Heimken

Schüler-Auswertung: Neuvertragsmieten deutlich gestiegen

Stand: 09.05.2022 14:26 Uhr

Wer in Hamburg eine Wohnung neu mietet, zahlt im Durchschnitt 14,25 Euro pro Quadratmeter. Damit liegen die Neuvertragsmieten 6,3 Prozent höher als 2021. Das ergab die jährliche Wohnungsmarktuntersuchung von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ohmoor, über die der Mieterverein zu Hamburg am Montag informierte.

Inklusive Nebenkosten (im Schnitt rund 3,11 Euro pro Quadratmeter) müssten Mieterinnen und Mieter damit durchschnittlich 17,36 Euro pro Quadratmeter aufbringen.

Mieterverein: Große Nachfrage, wenig Leerstand

Obwohl die 2015 eingeführte Mietpreisbremse allenfalls eine Überschreitung von zehn Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete erlaube, lägen die Neuvertragsmieten laut Mietenspiegel 2021 rund 53 Prozent über der Durchschnittsmiete (9,29 Euro pro Quadratmeter), sagte der Mietverein-Vorsitzende Rolf Bosse. "Die Mietpreisbremse hat als Instrument zu viele Ausnahmen und keine Sanktionsmöglichkeiten", sagte er. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. Wenig Leerstand und große Nachfrage ließen die Mieten in die Höhe schießen, erläuterte er.

Hoher Anstieg auch im Umland

In der Hamburger Peripherie sind die Neuvertragsmieten den Angaben zufolge innerhalb eines Jahres um 7,2 Prozent angestiegen. "Die Menschen weichen aus", so Bosse. Wer es beruflich einrichten könne, ziehe ins Umland.

Rund 8.000 Inserate ausgewertet

Für die Studie, die im Geografie-Kurs des Gymnasiums Ohmoor erarbeitet wurde, sind 2022 allein für Hamburg rund 8.000 Wohnungsinserate im Internet ausgewertet worden.

Kritik an Aussagekraft der erhobenen Daten

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) kritisierte die Daten. Sie seien nicht repräsentativ, teilte Verbandsdirektor Andreas Breitner mit. Es seien "maßgeblich die Immobilienangebote auf privat organisierten Internetplattformen" ausgewertet worden. Die Hamburger Genossenschaften beispielsweise stellten wenige bis gar keine freien Wohnungen dort ein. "Ihre niedrigen Neuvermietungsmieten fließen also gar nicht ein."

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 09.05.2022 | 17:00 Uhr

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