Wohncontainer für Geflüchtete aus der Ukraine in Hamburg © picture alliance / dpa

Kritik an geplanter Flüchtlingsunterkunft in Hamburger Norden

Stand: 18.07.2022 15:02 Uhr

Sollten noch mehr Menschen aus der Ukraine kommen, braucht Hamburg neue Flüchtlingsunterkünfte. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU hervor. Ein möglicher Standort ist die Duvenstedter Festwiese an der Grenze zu Schleswig-Holstein.

Vor Ort - und auch im Hamburger Rathaus - regt sich Widerstand gegen die Pläne, Unterkünfte für Geflüchtete in Duvenstedt zu bauen. Eine Bürgerinitiative wählt deutliche Worte: "Integration statt Provokation", schreibt sie auf einem Flugblatt. Und sie fordert: "Stopp - Kein Containerdorf auf der Dorf-Festwiese". Dieser Forderung schließt sich auch die CDU im Hamburger Rathaus an. Fraktionschef Dennis Thering sagte, man brauche zwar dringend Unterkünfte, aber der geplante Standort in Duvenstedt sei ungeeignet, weil es dort an der sozialen Infrastruktur für eine gute Integration fehle. Außerdem würden SPD und Grüne über die Köpfe der Duvenstedter hinweg planen, sagte Thering NDR 90,3.

Wohnraum für bis zu 400 Menschen

Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) wies das zurück. Er war am Wochenende vor Ort, um mit den Menschen zu diskutieren. Er sagte, es gehe nicht um das ob, sondern um das wie. Bis zu 400 Menschen sollen in den Containern untergebracht werden können. Aufgebaut werden sollen sie aber erst dann, wenn die Unterkunft tatsächlich gebraucht wird. Laut Hamburger Senat handelt es sich um einen Notfallstandort, der für zwei bis drei Jahre genutzt werden soll.

Quast: "Parkplatzfläche erhalten"

Die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete für den Wahlkreis Alstertal/Walddörfer, Anja Quast, sagte NDR 90,3, dass sie sich die Unterbringung von Geflüchteten auf der Duvenstedter Festwiese unter bestimmten Bedingungen vorstellen kann. Insbesondere müsste die Parkplatzfläche erhalten bleiben, die von den Nutzerinnen und Nutzern des Schwimmbades und der Eisdiele sowie an den Wochenmarkttagen am Sonnabend sehr stark genutzt werde. "Natürlich muss auch darauf geachtet werden, dass die verkehrliche Anbindung funktioniert, dass ausreichend Betreuung für Kinder da ist und Bedarfe der Jugendarbeit berücksichtigt werden", so Quast.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 18.07.2022 | 14:00 Uhr

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