Kommentar: Die Weihnachtsbeleuchtung ist ein Rest Normalität
Die Deutsche Umwelthilfe fordert in diesem Jahr auf Weihnachtsbeleuchtung und illuminierte Einkaufsstraßen zu verzichten. Einzelhandel und Schausteller sagen, man spare ohnehin schon, im eigenen Interesse, und hätte die Beleuchtung längst auf moderne LED-Lampen umgestellt. Wenn bei der Weihnachtsbeleuchtung auch noch auf Sparmodus geschaltet wird, meint Peter Kleffmann in seinem Kommentar, sinkt die Lebensfreude endgültig auf den Nullpunkt.
Schaufenster dunkel, keine Weihnachtslichter, ganze Einkaufsviertel sollen nicht mehr beleuchtet werden. Das soll unser aller Beitrag zur Lösung der Energiekrise sein, wenn es nach dem Willen der Deutschen Umwelthilfe geht. Ein weiterer Beitrag, denn in vielen anderen Lebensbereichen müssen wir auch sparen, und viele tun das ja auch schon.
Sparen in allen Lebensbereichen
Ganz oben steht natürlich die Heizung zu Hause, trotz Gaspreisdeckel sind wir gut beraten die Thermostate runterzudrehen. Die galoppierende Inflation zwingt viele Menschen den Gürtel enger zu schnallen - mittlerweile hat sie die Schallmauer von zehn Prozent durchbrochen, so viel wie noch nie. Sprit, Lebensmittel, demnächst auch noch die öffentlichen Verkehrsmittel, die teurer werden. Viele Menschen sehen ihren gewohnten Wohlstand wegbrechen, womöglich zu Recht.
Was hält uns bei der Stange?
Wir schränken uns ein - weil wir es müssen, und damit es zum Beispiel in Sachen Energiekrise nicht noch schlimmer wird. Neben dem Ukraine-Krieg gibt es ja noch dieses kleine Problem Klimawandel. Es ist zum Verrücktwerden. Aber irgendeinen Rest von Normalität und Freude brauchen wir, sonst lässt sich das kaum durchhalten. Und dazu gehört die Weihnachtszeit.
Ein kleiner Rest heile Welt
Vielleicht muss man nicht jeden Kitsch und das ganze Weihnachtsbrimborium gut finden. Und vielleicht muss es auch kein neuer Weltrekord für die hellste Weihnachtsdekoration sein. Und vielleicht ist es auch bloß eine Illusion von einem kleinen Rest heiler Welt, aber ganz ohne heißt auch noch den allerletzten Alltagsschutzraum für unsere Seele zu streichen. Irgendwann brauchen wir dann auch gar nicht mehr morgens aufzustehen.