Höhere Mehrwertsteuer: Hamburger Gastronomie in Sorge
Im Januar 2024 soll die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wieder auf 19 Prozent steigen. Gastronominnen und Gastronomen hatten auf eine erneute Verlängerung gehofft, doch die scheint nun vom Tisch.
Mittagstisch in Eimsbüttel. Im Herzstück herrscht Hochbetrieb. Fünf Tage die Woche serviert das Team rund um Hannes Schröder Tagesgerichte für 12,90 Euro. Noch, denn ab Januar sieht das anders aus: "Wir werden auf jeden Fall teurer werden müssen. Ernsthaft, wir haben einfach gar keine Wahl mehr, ist so schon knapp", sagt Schröder. Seine frisch gekochten Tagesgerichte, die jetzt bei 12,90 Euro liegen, müssten dann zwischen 14 und 14,50 Euro liegen. "Das ist ganz schöner Sprung finde ich", sagt Schröder.
Gastronomie hofft auf Verlängerung
Zu Corona-Zeiten sollte die Gastronomie entlastet werden, die Mehrwertsteuer auf Speisen wurde von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Die Regelung wurde wegen der Energiekrise mehrmals verlängert, zuletzt bis Ende dieses Jahres. Gastronominnen und Gastronomen hatten auf eine erneute Verlängerung gehofft - die scheint nun vom Tisch. Den Gästen stößt das bitter auf.
Sorge vor der Schließung vieler Betriebe
Der reduzierte Steuersatz kostet den Staat gut drei Milliarden Euro pro Jahr. Die Rückkehr zu den 19 Prozent - das sei eine Rückkehr auf Normal, so die Politik. Für viele Lokale der Todesstoß, fürchtet jedoch Gastronom Kemal Üres von der Initiative "Vereint für die Gastro e.V.". Üres engagiert sich deutschlandweit für den Erhalt der sieben Prozent: "Es wird kleine Betriebe treffen, die Individualisten, die Vielfalt." Er sei sicher, das werde wie zu Coronazeiten, da habe es 30.000 Betriebe getroffen. "Die werden in der Größenordnung auch wieder schließen", glaubt Üres.
Kommende Woche wird der Bundestag den Haushalt verabschieden. Bis dahin wollen die Gastronomietreibenden versuchen, der Politik die sieben Prozent doch noch schmackhaft zu machen.