Gaspreise machen Hamburger Handwerksbetrieben zu schaffen
Der Gaspreis ist zum Wochenstart um rund 30 Prozent gestiegen - als Reaktion auf den russischen Lieferstopp durch die Pipeline NorthStream 1. Eine Umfrage der Handwerkskammer Hamburg zeigt nun, dass die meisten Betriebe auf Gas angewiesen sind und nicht ohne Weiteres darauf verzichten können.
Der Backofen bei der Bäckerin oder beim Bäcker, der Kessel bei der Bierbrauerin oder dem Bierbrauer: Besonders häufig nutzen Lebensmittelhandwerker und -handwerkerinnen Gas in der Produktion. Aber auch Textilreinigungen, metallverarbeitende Betriebe oder Lackierereien sind darauf angewiesen. Der Umfrage der Handwerkskammer zufolge setzt jeder siebte Betrieb Gas in der Produktion ein. Zwei Drittel nutzen es zudem, um Werkstätten und Hallen zu heizen.
Keine schnelle Umstellung möglich
In der Produktion könnte nur etwa jeder sechste Handwerker oder jede sechste Handwerkerin ihre Anlage so umstellen, dass auch ein anderer Energieträger zum Einsatz kommt. Aber die wenigsten würden den Umstieg innerhalb von ein paar Monaten schaffen, wahrscheinlicher sei ein Zeitraum von einem Jahr oder mehr.
Protestaktion geplant
Viele Handwerksbetriebe haben Angst, dass ihnen angesichts steigender Gaspreise die Geschäftsgrundlage verloren geht, heißt es bei der Kammer. Die Bäckerinnen und Bäcker in Hamburg und den umliegenden Bundesländern wollen am Donnerstag mit einer Protestaktion auf ihre Misere aufmerksam machen. In ihren Läden wollen sie das Licht aus lassen, Brötchen und Brot also im Dämmerlicht verkaufen.