Brauchen Schulabgänger zu lange? Schulbehörde widerspricht Studie
Eine Studie der Bertelsmann Stiftung sorgt für Diskussionen. Sie bemängelt, dass junge Erwachsene nach der Schule zu lange brauchen, um ihren ersten Abschluss zu machen.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass mehr als die Hälfte der jungen Menschen in Deutschland nach der Schule mehr als vier Jahre benötigten, um im Beruf durchzustarten. Nur 43 Prozent hätten dann einen ersten Abschluss - einen Bachelor oder eine Berufsausbildung - in der Tasche, rechnet die Bertelsmann Stiftung vor. 15 Prozent drohten sogar langfristig ohne Abschluss zu bleiben, warnen die Expertinnen und Experten.
Schulbehörde: Erwartungen unrealistisch
Aus der Hamburger Schulbehörde kommt Widerspruch: Vor allem die Erwartung, dass man nach vier Jahren fertig ausgebildet sein müsse, sei unrealistisch. Viele Ausbildungen dauerten länger. Da viele schon mit 17 Jahren Abitur machen, seien zum Beispiel auch eingeschobene Freiwilligen-Dienste sinnvoll, sagt Behördensprecher Peter Albrecht.
Er macht eine andere Rechnung auf: In Hamburg würden zwei Drittel aller Schulabgänger und Schulabgängerinnen nach der zehnten Klasse den Übergang in eine Ausbildung schaffen. Der Rest werde im Auge behalten und durch die Jugendberufsagenturen unterstützt.