Weltpremiere in London: Abba lässt die Hologramme tanzen
In Anwesenheit aller Abba-Mitglieder hat "Abba Voyage" am Donnerstag in London Weltpremiere gefeiert. Die Show, bei der die Band als virtuelle Figuren auf der Bühne steht, ist dort nun mehrmals pro Woche zu sehen. Unter den Gästen waren auch der schwedische König Carl Gustaf und Königin Silvia.
Jubel brandete auf, als die vier Mitglieder von Abba - Björn, Benny, Frida und Agnetha - zusammen über den roten Teppich liefen. Es war der Augenblick, auf den Fans aus aller Welt gehofft hatten. Die beiden Frauen ganz in Weiß, Benny im 1970er-Jahre Outfit im bunt-gemusterten Blumenmantel und Björn im dunklen Anzug. Björn gestand dann, dass die Anspannung ihren Höhepunkt erreicht habe: Zum ersten Mal die Arena voller Hardcore-Abba-Fans. Würde man die mit der virtuellen Show überzeugen können?
"Abba Voyage" ist eine spektakuläre und farbenfrohe Lichtshow
In der Arena wurde schnell klar, dass die Sorge unbegründet war. Jubel und Staunen, als die Band quasi virtuell aus dem Bühnenboden herauf schwebte: Abba mit den Gesichtern, den Outfits und dem Gesang von 1979, aufgenommen mit Motion-Capture-Technik und auf digitale Avatare projiziert. Eine spektakuläre Lichtshow auf einem Bildschirm, der die halbe Halle umfasste. Man hatte wirklich das Gefühl, dass dort in der Ferne vier echte Menschen tanzten und sangen. Überblendet wurden die vier Abbas immer wieder mit überlebensgroßen Großeinstellungen der Gesichter und farbenfrohen Lichtspektakeln, sodass man sich wie in einer Multimedia-Show fühlte.
Das Publikum sang und klatschte begeistert mit. Beim neuen Song "I still have faith in you" wurden Handytaschenlampen in die Höhe gereckt, bei "Dancing Queen" sprangen alle auf, um mitzutanzen. Nur zwei Songs, die mit einer Zeichentrick-Animation unterlegt waren, schienen nicht so gut anzukommen. Für einige Zuschauende war das die Gelegenheit zum Bierholen.
Beim Schlussapplaus steht Abba wirklich auf der Bühne
Jedes der vier virtuellen Bandmitglieder wandte sich auch mit einer kleinen Ansprache ans Publikum. Agnetha dankte für die Liebe und Unterstützung der Fans über 50 Jahre, Björn stellte die zehnköpfige Liveband mit Backgroundsängerinnen vor. Als nach rund 90 Minuten die letzten Takte von "The winner takes it all" verklungen waren und die vier echten Abbas auf die Bühne kamen, gab es kein Halten mehr.