Der gebürtige Güstrower ist Montag im Alter von 89 Jahren in Berlin gestorben. Er galt als einer der bedeutendsten deutschen Musiker des modernen Jazz.
"Ein Jazz-Pionier mit Klasse und Witz" - so würdigt den selbsternannten "dienstältesten Jazzmusiker des Ostens" die Berliner Zeitung. Schon in den frühen 1950ern eroberte der Saxofonist die Bühnen der DDR. In einer Zeit, in der Jazz als Ausdruck der imperialistischen Ideologie bekämpft wurde, Musiker wie er aber dafür brannten, sich im Prozess der Jazz-Improvisation neu zu erfinden. Ernst-Ludwig Petrowsky galt als einer der bedeutendsten deutschen Musiker des modernen Jazz. Nach dem Mauerfall machte der Mecklenburger auch in Europa und den USA Karriere.
Die Liste der Namen der Musiker, mit denen er auf der Bühne stand, würde Seiten füllen. Nach Eberhard Weise wurden Größen wie Klaus Lenz, Ulrich Gumpert, Günter Sommer zu langjährigen Kollegen. Mit dem Schweizer George Gruntz tourte er seit den frühen 1980ern auch im westlichen Ausland. Auf weit mehr als 100 Alben sind Ernst-Ludwig Petrowsky und sein Saxofon zu hören.
Doch eine musikalische wie private Kombination ragt heraus – seine Auftritte und Alben mit Uschi Brüning. Zusammen musiziert hatten der Güstrower und die Leipzigerin schon in den damals angesagten Soul-Bands von Klaus Lenz, bei SOK und der Modern Soul Band.
Ernst-Ludwig Petrowsky, der mit weit über 80 noch auf der Bühne gestanden hatte und 2022 den Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk bekam, wohnte in den vergangenen Jahren in einem Pflegeheim. Wie die Berliner Zeitung aus dem nahen Umfeld des Musikers erfuhr und und andere deutsche Medien berichteten, ist er dort am Montag Vormittag im Alter von 89 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben.