Personen zünden Kerzen zum Gedenken an die Opfer des Messerangriffs an. © picture alliancedpa Foto: Axel Heimken

Trauer um die Opfer von Brokstedt

Stand: 03.02.2023 11:15 Uhr

Zwei junge Menschen starben, einige wurden verletzt, viele geschockt. Das Messerattentat im Regionalzug bei der Ankunft im Bahnhof Brokstedt in Schleswig-Holstein hat schreckliche Folgen.

von Kirchenredakteur Klaus Böllert

Am Sonntag, den 5. Februar gibt es am Nachmittag um 14 Uhr einen Gottesdienst in Neumünster. Auch Erzbischof Stefan Heße wird da sein und sprechen, aber vielleicht sind Worte nicht das Wichtigste: "Ich glaube, der Gottesdienst wird auch von Zeichen leben, nicht nur von Worten, weil das, was da geschehen ist, uns alle überfordert und übersteigt. Manchmal ist es besser, weniger zu sagen und auch das Schweigen auszuhalten."

Und da denkt er an Zeichen, die bekannt sind, aber wirken, zum Beispiel an Kerzen. Das Licht, die Wärme, die Helligkeit, das seien klare Botschaften, gerade auch in der Not, der Trauer, in der Sinnlosigkeit, die man erfährt, erklärt der Erzbischof.

Eines der Opfer war Mitglied einer katholischen Gemeinde

Natürlich sind die Gedanken und Gebete vor allem bei den beiden Opfern und deren Familien, bei ihren Liebsten. Aber auch bei denen, die verwundet wurden, bei denen, die zusehen mussten, bei denjenigen, die geholfen haben, bei Polizisten und Ärzten. Jeder Mensch lebt ja in vielfältigen Beziehungen. "Und ich habe ja auch erfahren, dass eines der Opfer aus einer unserer katholischen Gemeinden stammt, von daher betrifft es auch die katholische Gemeinde. Messdienerin war sie. Ich habe vom Pfarrer gehört, dass man auch in der Messdienerstunde darüber gesprochen hat, weil die natürlich dieses Mädchen kannten und damit umgehen müssen und lernen müssen, damit umzugehen", so Stefan Heße.

So ein Gottesdienst kann nichts ungeschehen machen, die Seelen von vielen Menschen werden noch lange wund sein. Wirkungslos muss er deswegen nicht bleiben, sagt der Erzbischof. "Dass wir sozusagen das artikulieren können, was die Menschen bewegt, und das heißt für uns als Christen eben auch ins Gebet zu nehmen und Gott hinzuhalten, um in dieser Trauer und Ausweglosigkeit nicht alleine zu sein, sondern durch die anderen gestärkt zu werden."

Der Gottesdienst für alle, die von dem Messerattentat im Regionalzug betroffen sind, findet am 5. Februar um 14 Uhr in Neumünster in der Vicelinkirche am Kleinflecken statt.

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 | 05.02.2023 | 09:12 Uhr

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